Partner Yoga – ein schönes Erlebnis für Paare und Freunde

Es handelt sich beim Yoga zu zweit um einen recht neuen Yogastil, der sich aus der alten Tradition des Tantra entwickelt hat. Tantra wird oft ähnlich wie das Kama Sutra nur als Sexpraktik angesehen, doch hinter der Philosophie steckt viel mehr, wie du in unserem Text Tantra Nackt nachlesen kannst.

Beim Partner Yoga geht es aber nicht um Sex. Es geht eher darum, durch die gemeinsame Praxis eine einfühlsame Verbindung zu einem anderen Menschen aufzubauen und die Beziehung zu vertiefen.

Das gemeinsame Üben von Asanas (Yogahaltungen und –übungen), Meditation und Atemtechniken verlangt Vertrauen und Respekt. Kommunikation spielt hier eine wichtige Rolle, damit die persönlichen Bedürfnisse erfüllt und die Grenzen nicht überschritten werden.

Im Vordergrund steht das gemeinsame Erlebnis und Spaß daran. Es darf auf jeden Fall auch gelacht werden.

In diesem Video bekommst du einen schönen Eindruck von Partner Yoga und du siehst wie verschiedene Asanas zu zweit praktiziert werden können.

Partner Yoga eignet sich sowohl für Yoga-AnfängerInnen als auch für Fortgeschrittene. Hilfreich ist es, wenn sich beide PartnerInnen ungefähr auf dem gleichen Level befinden und ähnlich dehnbar und flexibel sind. Viele Übungen sind einfacher, wenn die PartnerInnen in etwa gleich groß sind. Es gibt aber auch genug Varianten, bei denen Größenunterschiede nicht stören.

Man muss kein Paar sein, um Partner Yoga praktizieren zu können. Auch mit einer guten Freundin oder dem besten Freund kann man zu zweit Yoga machen. Man sollte sich vorher allerdings bereits gut kennen, Interesse daran haben, diese Beziehung zu vertiefen und keine Angst vor Körperkontakt haben.

Wer sehr schüchtern und zurückhaltend ist, der kann mit Partner Yoga seine Grenzen erweitern und selbstbewusster werden. Anfangs können die Berührungen und die gemeinsamen Bewegungen ungewohnt und unangenehm sein, aber du wirst merken, dass du deine Barrieren sehr schnell abbaust und dich gut auf die Situation einlassen kannst.

Wer Yoga-Übungen sucht, die die Paar-Beziehung wieder in Schwung bringen und für ein gewisses Knistern sorgen, der findet im Text über Tantra Yoga anregende Partnerübungen!

Übung 1: Ankommen und aufeinander einlassen

Setzt euch einander gegenüber. Streckt die Beine in der Grätsche lang aus. Die Fußsohlen des/der einen berühren die Unterschenkel des/der anderen. Richtet den Oberkörper auf. Die Schultern sind unten und entspannt. Findet einen gemeinsamen langsamen Atemrhythmus. Breitet dann gleichzeitig beim Einatmen die Arme auf Schulterhöhe zu den Seiten aus.

Die Finger sind gespreizt. Haltet den Blickkontakt. Bei der nächsten Ausatmung dreht ihr euch beide nach links. Die rechte Hand umfasst den Oberarm des/der anderen. Streckt den linken Arm nach hinten aus. Der Kopf dreht sich in Richtung der linken Hand mit.

Bei der nächsten Einatmung kommt ihr zurück in die Mitte und nehmt den Blickkontakt wieder auf. Dann wiederholt ihr die Übung auf der anderen Seite. Macht die Übung auf jeder Seite 3x.

Übung 2: Der Yoga Baum – Vrksasana

Stellt euch nebeneinander hin. Bringt euer Gewicht auf das innere Bein. Fixiert einen Punkt in der Ferne und hebt langsam den äußeren Fuß an. Legt die Fußsohle auf der Innenseite des inneren Oberschenkels ab (wenn euch das zu wackelig ist, könnt ihr die Fußsohle auch auf Höhe des Knies oder des Unterschenkels ablegen).

Streckt die Hände in die Luft, sodass sich eure Handflächen berühren. Haltet die Balance für mindestens 20 Sekunden, gern länger. Wiederholt die Übung anschließend auf dem anderen Bein.

Übung 3: Die Yoga Taube – Kapotasana

Für diese Übung solltet ihr die Asana der Taube bereits beherrschen. Ihr setzt euch leicht versetzt gegenüber hin. Der/die eine PartnerIn legt das linke Bein schräg vor den Körper (man setzt sich quasi auf das linke Bein) und streckt das rechte Bein lang nach hinten aus. Die Hüfte wird dabei so nah wie möglich auf die Matte gebracht.

Der/die andere PartnerIn setzt sich auf das rechte Bein und streckt das linke Bein nach hinten aus. Hebt nun bei der nächste Einatmung die Hände nach oben. Die rechten Handflächen berühren sich in der Luft. Wenn ihr das Gleichgewicht noch nicht so gut halten könnt, könnt ihr die linke Hand auch zum Abstützen benutzen.

Übung 4: Gemeinsame Meditation

Setzt euch im Schneider- oder Lotussitz gegenüber voneinander hin. Der Oberkörper ist aufgerichtet. Legt die linke Hand mit der Handfläche nach oben auf das linke Knie. Legt die rechte Hand jeweils auf die linke Hand des/der PartnerIn. Schließt nun die Augen und findet einen gemeinsamen ruhigen Atemrhythmus.

Konzentriert euch auf eure tiefe Bauchatmung und nehmt die Nähe und Verbundenheit zueinander wahr. Wenn Gedanken aufkommen, nehmt sie kurz wahr und lasst sie dann vorüberziehen. Konzentriert euch wieder auf eure Atmung. Meditiert auf diese Weise für 3-10 Minuten.

Viel Spaß beim Üben!