Vinyasa Yoga
Vinyasa Yoga – der dynamische & körperbetonte Yogastil

Vinyasa Yoga – der dynamische & körperbetonte Yogastil

Autorin: Inken Probst | 28.02.19

Vinyasa Yoga – der dynamische & körperbetonte Yogastil

Vinyasa Yoga – Wechsel von einer Asana zur nächsten

Vinyasa Yoga, auch Vinyasa Flow Yoga genannt, ist ein beliebter dynamischer Yogastil, der Körper und Geist herausfordert und hohe Konzentration verlangt. Durch die flexiblen Bewegungsabläufe ist dieser Stil aber sowohl für AnfängerInnen als auch für fortgeschrittene Yogis und Yoginis möglich!

 

Was ist Vinyasa Yoga?

Was ist Vinyasa Yoga?

 

Vinyasa Yoga zeichnet sich durch die Dynamik und die hohe Geschwindigkeit aus. Die einzelnen Körperhaltungen, die Asanas, werden jeweils nur kurz gehalten, denn der Schwerpunkt dieses Yogastils liegt auf dem Wechsel von einer Asana zur nächsten, der möglichst fließend durchgeführt werden soll.
Die Bewegungen finden im eigenen Atemrhythmus statt. Der Übergang von einer Haltung zur nächsten dauert so lange, wie ein Atemzug. Dadurch werden der Atem und der Körper so beeinflusst, dass sie miteinander in Einklang gebracht werden.

Durch die vom Lehrenden festgelegte Abfolge von Asanas entsteht ein kreativer und konditionell fordernder Bewegungsablauf, der so viel Konzentration erfordert, dass die Teilnehmenden zu innerer Ruhe finden und Stress abbauen.


„Yoga ist ein müheloser Tanz mit Atem und Schwerkraft.“ (Vanda Scaravelli)

 

Charakteristika von Vinyasa Yoga

Charakteristika von Vinyasa Yoga

  • fließender Übergang zwischen den Asanas
  • stetiger Wechsel von Dehnungs- und Kräftigungsübungen
  • Flow-Wirkung durch festgelegte Abfolge
  • Atem & Bewegungen werden harmonisiert
  • sehr körperbetont
  • spirituelle Aspekte des Yoga rücken in den Hintergrund (keine Mantren, kein Chanting, keine Lehre von ethnischen Prinzipien usw.)
  • körperliche & geistige Herausforderung

 

Herkunft & Bedeutung

Herkunft & Bedeutung

 

Das Wort „Vinyasa“ ist aus zwei Sanskrit-Begriffen zusammengesetzt. „Vi“ bedeutet, etwas auf eine bestimmte Weise tun und „nyasa“ lässt sich mit „setzen“, „stellen“ oder „legen“ übersetzen. Zusammen bedeutet „Vinyasa“ also, auf eine bestimmte Weise eine Position einzunehmen.
Dieser Yogastil hat sich aus der ursprünglichen Form des Hatha Yoga entwickelt. Die Asanas werden beim Vinyasa Yoga schneller als im Hatha Yoga ausgeführt und werden zeitlich vom eigenen Atemrhythmus beeinflusst.

Vinyasa Yoga ist eng verwandt mit Ashtanga Yoga, bei dem es strikt festgelegte Serien von Übungen gibt. Beeinflusst vom Ashtanga Yoga und Hatha Yoga entwickelten Bryan Krest, Beryl Bender Birch und Baron Baptiste aus den USA Anfang der 1980er Jahre diesen Stil.

Sie wollten einen Yogastil schaffen, bei dem jegliche Spiritualität in den Hintergrund rückt, damit er auch für die moderne westliche Gesellschaft attraktiv wird, in der der Fokus häufig auf dem Körper und Leistung legt.

Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf der Dynamik und dem fließenden Übergang, aber es gibt keine festgelegten Serien mehr. Die Lehrenden können die Übungen variieren und sie je nach Schwerpunkt und Thematik flexibel kombinieren.

 

Was du von einer Vinyasa-Yogaeinheit erwarten kannst

Was du von einer Vinyasa-Yogaeinheit erwarten kannst

 

Die Einheiten erfolgen in einer meistens thematischen Choreografie. Diese ist aber nicht festgelegt wie beim Ashtanga Yoga, sondern der/die Lehrende kann die Sequenzen variieren. Du weißt also vorher nicht, was als nächstes kommt, und da die Übergänge teilweise sehr schnell ablaufen, wirst du schnell lernen, genau auf die schnell aufeinanderfolgenden Ansagen zu hören.
Schwerpunkte bzw. Themen für eine Einheit sind beispielsweise:

  • Konzentration
  • Kraft
  • Flexibilität
  • Dehnung
  • Balance
  • Entspannung

Die Einheit beginnt zum Aufwärmen in der Regel mit verschiedenen Sonnengrüßen. Anschließend steigert sich die Intensität der Übungen bis zur Mitte der Einheit auf ein Maximum und du wirst ordentlich ins Schwitzen kommen. Danach sinkt die Intensität wieder und die Einheit endet mit einer Schlussentspannung, um zur Ruhe zu kommen und die Wirkung der Anstrengung und die neue Energie wahrnehmen zu können.

 

Gut zu Wissen

Tipp: was du unbedingt für eine Vinyasa-Yogaeinheit brauchst

Tipp: was du unbedingt für eine Vinyasa-Yogaeinheit brauchst

 

Wegen der schnellen und intensiven Bewegungen und weil du ordentlich ins Schwitzen kommen wirst, brauchst du auf jeden Fall eine rutschfesteYogamatte. So bleiben auch nasse Hände und Füße da, wo sie sein sollen. Die Matte sollte außerdem nicht zu dick sein, damit du stabil stehst und den nötigen Bodenkontakt für eine gute Balance hast!

Außerdem benötigst du atmungsaktive Yogakleidung, damit die Kleidung beim Üben nicht am Körper klebt, sondern die Feuchtigkeit nach außen transportiert wird. Die Kleidung muss außerdem sehr dehnbar sein, damit du alle Bewegungen problemlos durchführen kannst.

 

Für wen ist Vinyasa Yoga geeignet?

Für wen ist Vinyasa Yoga geeignet?

 

Dieser Stil eignet sich sowohl für AnfängerInnen als auch für Fortgeschrittene.

In den ersten Einheiten für AnfängerInnen liegt der Fokus darauf, den Körper zu stärken, ein Bewusstsein für den eigenen Atem zu entwickeln, die elementaren Asanas zu erlernen und die nötige Konzentration zu entwickeln.

Die Übungen werden mit der Zeit dann komplexer und variationsreicher, wodurch die Kondition und die Flexibilität der Übenden geschult werden. Fortgeschrittene Yogis und Yoginis können also stetig Neues lernen und an ihrem Können und an der präzisen Ausrichtung der Asanas arbeiten.

Wer sich also auspowern und ordentlich schwitzen will, der liegt bei diesem herausfordernden und körperbetonten Yogastil genau richtig. Auch alle, die den spirituellen Aspekten des Yoga eher skeptisch gegenüber stehen, sind mit diesem Stil richtig beraten.

 

Expertentipp

Vinyasa Yoga Zuhause üben

Vinyasa Yoga Zuhause üben

 

Wenn du Zuhause genug Platz für die fordernden und bewegungsintensiven Abläufe, kannst du Vinyasa Yoga natürlich auch Zuhause üben. Du musst für eine erfolgreiche und wirkungsintensive Praxis aber die Übungsabläufe genau kennen.

Wenn du also bei einzelnen Asanas noch auf Erklärungen und Korrekturen angewiesen bist und auch, wenn du noch keine Übung darin hast, deine Bewegungen mit deinem Atem zu synchronisieren, solltest du zunächst einen Kurs besuchen oder lieber einen ruhigeren Stil üben. Vinyasa Yoga sollte Zuhause lieber nur von fortgeschrittenen Yogis und Yoginis praktiziert werden, denen keine grundlegenden Haltungsfehler mehr passieren.

 

Wirkungen von Vinyasa Yoga

Wirkungen von Vinyasa Yoga

  • Entwicklung von Achtsamkeit
  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit
  • Entwicklung eines erhöhten Bewusstseins für den eigenen Atem
  • intensive Körperwahrnehmung
  • stärkt den Körper
  • verbessert die Kondition
  • Geist wird beruhigt und findet Entspannung
  • Stressabbau
  • lehrt Akzeptanz & Geduld
  • weniger körperliche & geistige Leiden

Die Wirkungen von Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga – Der Geist wird beruhigt und findet Entspannung

„Wer Yoga übt, entfernt das Unkraut aus dem Körper, sodass der Garten wachsen kann.“ (B.K.S. Iyengar)

3 Vinyasa-Yogaübungen

3 Vinyasa-Yogaübungen

  1. Sonnengruß

Der Sonnengruß ist eine großartige Übungssequenz zum Aufwärmen. Wenn du den Sonnengruß mehrfach wiederholst (gern 3-5x) wirst du merken, wie dein Körper immer flexibler und lockerer wird und wie sich dein Geist beruhigt. Die Konzentration steigt und du kommst ganz im Hier und Jetzt an.

 

  1. Herabschauender Hund – Krieger II – ausgestreckter Winkel – Krieger II – herabschauender Hund

Mit dieser herausfordernden Abfolge stärkst du sowohl deine Beine als auch dein inneres und äußeres Gleichgewicht.

 

 

  1. BalasanaDie Stellung des Kindes – Katze/Kuh – herabschauender Hund

Dieser Bewegungsablauf aus drei verschiedenen Asanas stärkt den Körper und sorgt gleichzeitig für Entspannung. Verspannungen werden gelöst und die Umkehrhaltung regt den Kreislauf an.

 

Viel Spaß beim Üben



Inken Probst Autorin bei YOGA STILVOLL.

Über Inken Probst als Autorin

Ich habe Germanistik studiert und dabei meine Freude am ausführlichen Recherchieren und Schreiben über Themen, die mir am Herzen liegen, entdeckt. Mit Yoga und Meditation kam ich während meiner ersten Schwangerschaft in Berührung und mittlerweile übe ich beides regelmäßig, um meinem häufig anstrengenden Alltag besser begegnen zu können und um mir eine Auszeit zu gönnen. Mit meinen Texten für YOGA STILVOLL möchte ich andere Menschen an meiner Leidenschaft für Yoga teilhaben lassen und auf verständliche Weise über wichtige und spannende Themen informieren.

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