Iyengar Yoga
Iyengar Yoga – durch exaktes Übung zur Erleuchtung finden

Iyengar Yoga – durch exakte Übung zur Erleuchtung finden

Autorin: Inken Probst | 27.02.19

Iyengar Yoga – durch exaktes Übung zur Erleuchtung finden

Iyengar Yoga – zur Erleuchtung finden

Dieser Yoga Stil rückt die perfekte Technik beim Ausüben jeder Asana in den Vordergrund, um Erleuchtung erlangen zu können. Dazu werden alle möglichen Hilfsmittel eingesetzt, damit auch schwierige Übungen ohne Probleme und Einschränkungen eingenommen werden können.

Was ist Iyengar Yoga?

Yoga Wissen

Es handelt sich beim Iyengar Yoga um einen Yogastil der von B.K.S Iyengar entwickelt wurde und dem Hatha Yoga zugerechnet wird.

B.K.S. Iyengar lebte von 1918 bis 2014 und praktizierte und lehrte Yoga über 75 Jahre lang. Nachdem er jede einzelne Asana in Bezug auf die korrekte Ausrichtung und Wirkung erforscht hatte, schrieb er zahlreiche Bücher sowohl über die Praxis als auch über die Philosophie des Yoga.

Sein erstes Buch „Light on Yoga“ (Licht auf Yoga) veröffentlichte er 1966. Es gilt noch heute als eines der Standardwerke in Bezug auf die korrekte Ausführung von Asanas. B.K.S. Iyengar lernte beim berühmten Krishnamacharya Yoga. Von diesem wurde er schließlich nach Pune geschickt, um dort selbst zu unterrichten.

Er wollte aber nicht den strengen Stil Krishnamacharyas weiterführen und entwickelte seinen eigenen Stil, indem er den Fokus auf die perfekte Ausrichtung der Asanas rückte und dafür alle Hilfsmittel verwendete, die er finden konnte. Durch den Einsatz von Hilfsmitteln wie Gurten, Kissen, Decken oder Blöcken können diesen Yogastil auch körperlich eingeschränkte Yogis und Yoginis ausführen.

Iyengar Yoga verfolgt das Ziel, ganzheitliche Gesundheit zu errreichen. Körper und Geist sollen vereint werden durch das bewusste und achtsame Ausrichten des Körpers. Auf diese Weise soll der Mensch zur Erleuchtung finden.


Typische Aspekte des Iyengar Yoga

Yoga Wissen 2

 

 

Aspekte des Iyengar Yoga

 

  • präzise Ausrichtung der Asanas steht im Mittelpunkt
  • spezielle Atemübungen ebenso wichtig (Pranayama)
  • langes Halten der Übungen
  • perfekte Anpassung an die Bedürfnisse der Übenden
  • Einsatz von Hilfsmitteln und Hilfestellungen



Zur Wirkung von Iyengar Yoga

Yoga Wissen 2

 

Wer regelmäßig Iyengar Yoga praktiziert, wird spüren, wie sich das Bewusstsein für den eigenen Körper verbessert. Der Körper wird gedehnt, gestreckt und gestärkt, wodurch sich die Körperhaltung verbessert und der Körper wieder flexibler wird.
Durch die verschiedenen Übungen werden die innere und die äußere Balance gestärkt. Das lange Halten der Übungen und der Fokus auf die exakte Ausführung stärken die Konzentrationsfähigkeit und fördern die Entspannung.

Der Geist wird durch die Entspannung ruhiger, Stress wird abgebaut und die Lebenseinstellung wird positiver, weil die Yogis und Yoginis ihrem Alltag gelassener und optimistischer begegnen können.

 Wer die Wirkung von Iyengar Yoga selbst spüren möchte, kann mit diesem Video auch Zuhause diesen besonderen und beliebten Yogastil üben: 

Yoga Videos

 



Was brauche ich?

Yoga - Was brauche ich?

 

Beim Iyengar Yoga gibt es keine speziellen Kleidungsvorschriften. Wichtig ist, dass die Sportkleidung bequem und funktional ist, denn sie muss jede Dehnung mitmachen, ohne dich einzuschränken.

Neben einer rutschfesten Yogamatte benötigst du Hilfsmittel, die dir dabei helfen, deinen Körper in jeder Asana perfekt auszurichten und auch schwierige Übungen praktizieren zu können. In den meisten Yoga Studios werden die Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Wenn du Zuhause übst, kannst du entweder professionelles Yogazubehör nutzen oder du verwendest ersatzweise das, was du da hast, z.B. Decken, Kissen oder Gürtel.



Was für Übungen werden praktiziert?

Yoga Übungen

 

Im Iyengar Yoga gibt es über 200 Asanas, die praktiziert werden können, und 14 verschiedene Atemtechniken. Wichtig sind Stehpositionen, da diese nicht nur die Beine stärken, sondern allgemein die Vitalität, die Konzentration und das Gleichgewicht fördern.Die Übungen umfassen aber auch Positionen im Sitzen und Liegen. Vor- und Rückbeugen gehören ebenso zu den wichtigen Asanas wie Umkehrhaltungen und Drehhaltungen. Auf diese Weise wird der gesamte Körper in die Praxis integriert, sodass der Yoga seine ganzheitliche Wirkung voll entfalten kann.

Dabei gibt es in der Regel keinen Flow, also keine fließende Verbindung verschiedener Asanas (wie z.B. der Sonnengruß) oder fließende Übergänge von einer Asanas in die nächste, wie es in vielen anderen Yogastilen üblich ist. Jede Übung wird einzeln geübt und gehalten. Auf diese Weise kann sich jede/r Übende in jeder einzelnen Haltung voll und ganz auf die präzise Ausrichtung konzentrieren.


5 Iyengar Yoga-Übungen

Yoga Übungen

  1. Liegender Berg

Diese Übung eignet sich als erste Übung, weil sie dich zunächst entspannt. Der gesamte Körper wird gestreckt und gedehnt.

  • Leg dich flach auf dem Rücken auf deine Yogamatte. Deine Fußsohlen stellst du dabei gegen eine Wand, damit du den nötigen Gegendruck erzeugen kannst.
  • Verschränke deine Finger und dreh die Handflächen nach außen.
  • Leg die Arme nun lang hinter deinem Kopf ab.
  • Stemme deine Füße aktiv gegen die Wand und nimm die Dehnung wahr.
  • Streck deinen gesamten Körper und nutze dafür den Gegendruck.
  • Halte diese Position für 10 tiefe Atemzüge


  1. Winkelsitz

Diese Übung massiert die Bauchregion und regt die Organfunktionen an.

  • Setz dich mit weit gespreizten Beinen auf den Boden oder auf ein Kissen oder eine gefaltete Decke, falls du das angenehmer findest. Wichtig ist, dass du aufrecht sitzt.
  • Heb beide Arme gerade nach oben, die Innenflächen zeigen dabei zueinander.
  • Beug deinen Oberkörper nun über das rechte Bein und greife mit der linken Hand deinen rechten Fuß (oder das rechte Bein, wenn deine Dehnungsfähigkeit nicht ausreicht).
  • Die rechte Hand stützt du außen neben deinem rechten Bein ab. Dadurch kannst du deinen Oberkörper noch weiter nach rechts drehen.
  • Halte diese Position für 1 Minute. Du wirst merken, wie dein Körper nachgibt und tiefer sinkt.
  • Richte dich bei der nächsten Einatmung mit nach oben gestreckten Armen auf.
  • Wiederhole die Übung auf der linken Seite. Die rechte Hand umgreift den linken Fuß und die linke Hand liegt außen neben dem linken Bein. Halte die Position wieder für 1 Minute.
  • Richte dich wieder bei der Einatmung mit nach oben gestreckten Armen auf.
  • Beug dich nun mit dem Oberkörper gerade nach vorn und breite die Arme aus, sodass du mit der rechten Hand den rechten Fuß umgreifst und mit der linken Hand den linken Fuß. Du kannst auch Gurte zur Hilfe nehmen und diese um die Füße legen und mit den Händen umgreifen.
  • Heb die Brust und das Kinn an und halte die Position wieder für 1 Minute.
  • Richte dich erneut mit nach oben gestreckten Armen auf.
  • Zieh die Beine zu dir heran und bleib für ein paar Atemzüge im Lotussitz oder Schneidersitz. Die Hände kannst du locker auf die Knie oder Oberschenkel legen.


  1. Trikonasana

Diese Übung dehnt und streckt die Beine und wirkt belebend.

  • Stell dich aufrecht mit gegrätschten Beinen hin. Je nach Körpergröße stehen die Füße 60-100cm weit auseinander.
  • Breite die Arme in Schulterhöhe aus. Die Handflächen zeigen nach unten.
  • Dreh den rechten Fuß um 90° nach rechts und den linken um ca. 45° nach rechts.
  • Beug nun den Oberkörper nach rechts runter. Die Arme bleiben ausgestreckt. Der rechte Arm zeigt nach unten, der linke Arm nach oben. Sie bilden dabei eine Linie.
  • Die rechte Hand berührt den rechten Fuß oder den rechten Unterschenkel. Wenn die Dehnungsfähigkeit ausreicht, liegt die rechte Hand auf dem Boden auf.
  • Die Hüfte bleibt gerade, der Nacken ist lang und entspannt.
  • Der Blick folgt dem rechten Arm oder geht nach vorn.
  • Die Beine bleiben gestreckt.
  • Halte die Position für 1-2 Minuten.
  • Löse langsam und achtsam auf, spür nach und wiederhol die Übung anschließend auf der anderen Seite.


  1. Halbmond

Diese Übung trainiert die Beine und stärkt den unteren Rücken.

  • Stell dich mit etwas Abstand vor eine Wand. Du schaust in Richtung Wand.
  • Spreiz die Beine ca. 0,5m weit auseinander. Dreh deinen linken Fuß und dein linkes Bein um 90° nach außen.
  • Beuge den Oberkörper nach links und stütz dich mit der linken Hand auf einen Yogablock, wenn die Dehnungsfähigkeit nicht ausreicht, um dich am Boden abzustützen.
  • Mit den Fingerspitzen kannst du dich an der Wand abstützen. Hast du dein Gleichgewicht gefunden, kannst du den rechten Arm auch nach oben strecken.
  • Heb nun das rechte Bein an und streck es bis in die Zehen durch. Zieh die Außenkante des Fußes dabei zu dir heran.
  • Das rechte Knie und die Zehen des rechten Fußes zeigen zur Wand.
  • Der Blick geht nach vorn oder folgt dem rechten Arm nach oben.
  • Halte diese Position für 1 Minute.
  • Löse die Übung auf, indem du das linke Bein leicht beugst und das rechte Bein wieder zurück zum Boden bringst.
  • Wechsle anschließend die Seite und halte die Übung auch auf dem rechten Bein für 1 Minute.


  1. Savasana

Bei der Totenstellung handelt es sich um eine sehr wirkungsvolle Yogaübung, durch die sich deine Atmung vertieft. Körper und Geist kommen vollständig zur Ruhe und nach den anderen Übungen kannst du dich erholen und entspannen.

  • Leg dich flach auf dem Rücken auf deine Matte. Streck dich nochmal, indem du die Arme über dem Kopf nach oben und die Beine nach unten streckst.
  • Dann leg die Arme entspannt neben dem Körper ab und lass die Beine und Füße locker liegen.
  • Atme tief durch die Nase ein und aus.
  • Spür, wie du zur Ruhe kommst und lass alle Anspannungen bewusst los.
  • Bleib für 5-15 Minuten in dieser Position liegen und konzentriere dich nur auf deinen Atem.


Viel Spaß beim Üben!



Inken Probst Autorin bei YOGA STILVOLL.

Über Inken Probst als Autorin

Ich habe Germanistik studiert und dabei meine Freude am ausführlichen Recherchieren und Schreiben über Themen, die mir am Herzen liegen, entdeckt. Mit Yoga und Meditation kam ich während meiner ersten Schwangerschaft in Berührung und mittlerweile übe ich beides regelmäßig, um meinem häufig anstrengenden Alltag besser begegnen zu können und um mir eine Auszeit zu gönnen. Mit meinen Texten für YOGA STILVOLL möchte ich andere Menschen an meiner Leidenschaft für Yoga teilhaben lassen und auf verständliche Weise über wichtige und spannende Themen informieren.

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