Hatha Yoga
Hatha Yoga – alles über die Grundlage für unser heutiges Yogaverständnis

Hatha Yoga – alles über die Grundlage für unser heutiges Yogaverständnis

Autorin: Inken Probst | 26.02.19

Hatha Yoga – alles über die Grundlage für unser heutiges Yogaverständnis

Hatha Yoga – alles was du wissen musst

Beim Hatha Yoga handelt es sich um den wohl bekanntesten Yogastil in unserer Gesellschaft. Es handelt sich um eine philosophische Richtung aus Indien, die die Grundlage bildet für die meisten der heutigen Yogarichtungen. Der Fokus liegt hier auf dem Körper, aber der Mensch wird hier als Ganzes gesehen, weswegen auch der Geist durch die Übungen gestärkt wird.

Zur Geschichte und Bedeutung des bekannten Yogastils

Yoga Wissen

 

Was ist Hatha Yoga? Dieser Stil entstand vermutlich im 6./7. Jahrhundert durch Matsyendra und dessen Schüler Goraksha. Im 14. Jahrhundert verfasste Swatmarama die „Hathapradipika“, in der Hatha Yoga und die dazugehörigen Asanas (die körperlichen Übungen) und Techniken mit ihren Wirkungen beschrieben werden.

Diese Richtung des Yoga wird auch als Yoga der Gegensätze bezeichnet. Das Wort „Hatha“ beinhaltet mit „Ha“ die Kraft der Sonne und mit „tha“ die Kühle des Mondes. Zusammengesetzt bedeutet „Hatha“ übersetzt „bewusst“ und „Kraft“. Und wie der Name beinhaltet auch die Yogapraktik Gegensätze. Es soll ein Ausgleich geschaffen werden zwischen Ruhe und Anstrengung.

Das Ziel beim Hatha Yoga ist ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist. Die Wichtigkeit des Körpers wird in diesem Stil sehr betont, denn der Körper wird als der Tempel der Seele angesehen, dem die dementsprechende Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Dies geschieht im Hatha Yoga durch verschiedene Asanas und Atemübungen.

Trotzdem ist der Körper nicht das Wichtigste. Die Stärkung des Geistes ist ebenso wichtig, denn die Selbsterkenntnis ist ein weiteres Ziel dieser Yogapraxis.


Was kann man von Hatha Yoga erwarten?

Yoga Wissen 2

 

Was kann man von Hatha Yoga erwarten

Was kann mir Hatha Yoga geben?


  • ideal für Anfänger dank langsamer und verständlicher Haltungen
  • der Körper und der Geist sollen gestärkt werden
  • Kombination aus Asanas, Atemübungen (Pranayama) und Meditation
  • Asanas werden einzeln praktiziert und nur selten im Flow
  • Sanfter und entspannender Unterricht
  • Kraft und Konzentration sind für die Praxis notwendig
  • Viele Vorteile für deine Gesundheit bei regelmäßiger Praxis

Wie wirkt Hatha Yoga?

Yoga Wissen

 

Hatha Yoga - Zur Stressreduktion und kann Rücken- und Nackenschmerzen lindern

Hatha Yoga – Zur Stressreduktion und kann Rücken- und Nackenschmerzen lindern

Die Wirkungen einer regelmäßigen Hatha Yogapraxis sind vielfältig. Auf der körperlichen Ebene werden die Muskeln gedehnt und gestärkt. Der Körper wird nach und nach flexibler und stärker. Du wirst immer vertrauter werden mit deinem Körper und du kannst deine eigene Kraft und deine Grenzen kennenlernen und besser einschätzen.

Die Körperhaltung wird aufrechter und der Gleichgewichtssinn verbessert sich. Rücken- und Nackenschmerzen werden gelindert. Der Herzschlag beruhigt sich, die Verdauung wird angeregt und das Immunsystem gestärkt.

Hatha Yoga trägt erheblich zur Stressreduktion bei. Sowohl die körperlichen Übungen als auch die Meditation sorgen für Entspannung und für ein Abschalten vom stressigen Alltag. Das sorgt für Ausgeglichenheit und einen geklärten Geist. Das Schlafverhalten verbessert sich dank der Stressreduktion.

Auch die mentale Gesundheit verbessert sich durch das regelmäßige Üben von Hatha Yoga. Zu diesem Yogastil und den Übungen gehört auch das bewusste Wahrnehmen und Steuern der Gedanken, wodurch der Fokus auf die positiven Dinge und Gedanken gelenkt werden kann, was zu einer optimistischeren und glücklicheren Lebenseinstellung führt.


Welche Ausstattung und Kleidung brauche ich?

Yoga - Was brauche ich?

 

Besonders Yoga AnfängerInnen sind anfangs häufig damit überfordert, was sie wirklich für eine Hatha Yogastunden benötigen. Die langsamen und entspannenden Übungen, die oft auch im Sitzen oder Liegen durchgeführt werden, verlangen eine dicke und komfortable Unterlage. So drückt nichts, wenn die Haltungen auch mal länger gehalten werden.

Bei Übungen wie dem Sonnengruß oder dem herabschauendem Hund benötigst du aber auch eine rutschfeste Unterlage. Unter unseren Yogamatten findest du eine große Auswahl an rutschfesten Matten, die dir dennoch genug Komfort bieten für die entspannenden Übungen.

Damit du uneingeschränkt alle Übungen praktizieren kannst, benötigst du bequeme und dehnbare Sportkleidung. Natürlich kannst du auch in deinem gewohnten Sportoutfit üben, aber es gibt auch professionelle Yogakleidung, die speziell für die Anforderungen beim Yoga entwickelt wurde und dich bei deiner Praxis unterstützen kann.

Für die anstrengenden Übungsphasen benötigst du dünne Kleidung, unter der sich die Hitze nicht staut. Für die Tiefenentspannung am Schluss und für die ruhigeren Übungen ist es empfehlenswert, eine wärmende Jacke oder ein Sweatshirt bereitliegen zu haben, damit du nicht auskühlst.

 

Kann man Hatha Yoga Zuhause praktizieren?

Yoga Videos

 

 

Da zu den Hatha Yogaübungen auch sehr langsame und ruhige Übungen gehören, kann man diesen Stil auch als Anfänger wunderbar Zuhause üben. Der Stil eignet sich sehr gut, um zunächst die Grundlagen vom Yoga zu verstehen. Hier findest du eine tolle Anleitung mit ausführlichen Erklärungen zu jeder Übung:

 



Mit unserem Video „Hatha Yoga für Anfänger“ bekommst du einen tollen Eindruck von einer ruhigen Hatha-Yogapraxis, in der die Haltungen ruhig und langsam eingenommen werden. Diese Sequenz verbessert deine Konzentration und stärkt deinen Gleichgewichtssinn. Viel Spaß!

Expertentipp

Um Anfängerfehler zu vermeiden, solltest du aber vorher einen wöchentlichen Anfängerkurs bei einer/m erfahrenen YogalehrerIn belegen. Hier wird auf deine Körperhaltung und die richtige Ausführung während der Haltungen geachtet und du erfährst auch mehr über die Wirkungen jeder einzelnen Übung.

 

Die 5 wichtigsten Hatha Yoga-Übungen

Yoga Übungen

 

  1. Balasana – Stellung des Kindes

Diese Übung hat eine äußerst entspannende und beruhigende Wirkung. Du kannst jederzeit die Stellung des Kindes einnehmen, wenn du eine Pause zwischen deinen Asanas brauchst. Besonders als Folgeübung nach dem herabschauenden Hund lässt sich die Stellung des Kindes perfekt einbauen.

  • Setz dich aufrecht auf deine Fersen. Die großen Zehen berühren sich und die Knie befinden sich hüftbreit auseinander.
  • Beuge nun den Oberkörper nach vorn, bis die Stirn den Boden berührt.
  • Die Arme kannst du entweder mit den Handflächen nach oben nach vorn ausstrecken, sodass die Hände links und rechts neben dem Kopf liegen oder du legst die Arme nach hinten mit den Handflächen nach unten neben dem Oberkörper ab.
  • Bleib in dieser Position für einige tiefe Atemzüge, bis du ruhig und konzentriert atmest.

  1. Marjaryasana – Katze-Kuh

  • Richte dich aus der Stellung des Kindes langsam auf und finde in den Vierfüßlerstand.
  • Die Hände sind unter den Schultern, die Knie befinden sich hüftbreit auseinander unter der Hüfte.
  • Der Blick geht nach unten. Der Nacken und der Kopf bilden eine Linie mit der Wirbelsäule.
  • Bei der nächsten Einatmung hebst du den Kopf. Der Blick geht nun nach vorn. Der Rücken sinkt achtsam nach unten in ein gefühltes Hohlkreuz.
  • Mit der nächsten Ausatmung senkst du den Kopf wieder nach unten. Die Stirn zieht in Richtung Brustbein. Mach den Rücken nun ganz rund wie bei einem Katzenbuckel.
  • Wiederhole die Übung nun 4x langsam und bewusst in deinem eigenen Atemrhythmus.


 

  1. Bhujangasana – Kobra

  • Leg dich flach auf dem Bauch auf den Boden. Der Kopf liegt auf der Matte auf (mit der Stirn oder seitlich).
  • Die Füße liegen mit dem Fußrücken flach am Boden auf. Die Füße liegen hüftbreit auseinander.
  • Schiebe nun die Ellenbogen eng am Körper soweit zurück, dass du deine Hände auf Brusthöhe und möglichst nah am Körper aufsetzen kannst.
  • Löse nun den Kopf von der Matte und richte dich Wirbel für Wirbel mit dem gesamten Oberkörper auf, bis du die Arme durchstreckst.
  • Ziehe den Bauchnabel nach innen, um deinen unteren Rücken zu schonen.
  • Atme nun langsam durch die Nase ein und aus und spüre die Streckung deines Körpers.
  • Halte die Position für ca. 5 tiefe Atemzüge. Kehre anschließend langsam und bewusst wieder in die Bauchlage zurück.


 

 

  1. Adho Mukha Svanasana – der herabschauende Hund

Diese Umkehrhaltungen gehört zu den bekanntesten Übungen im Hatha Yoga.

  • Begib dich in den Vierfüßlerstand. Die Hände befinden sich unter den Schultern. Die Knie sind hüftbreit auseinander.
  • Löse nun die Knie von der Matte und schieb dein Becken nach oben und hinten, als würde jemand es umfassen und hochziehen.
  • Drück dich dafür mit den Händen von der Matte ab, bis die Arme und Beine gestreckt sind. Wenn deine Dehnungsfähigkeit dafür nicht ausreicht, kannst du die Beine auch leicht beugen.
  • Wichtig ist, dass du keinen Buckel machst, sondern einen gestreckten, langen Rücken behältst.
  • Halte diese Position für ca. 5 tiefe Atemzüge. Kehre anschließend langsam in den Vierfüßlerstand oder in die Stellung des Kindes zurück.


 

  1. Shavasana – Totenstellung

Bei der Totenstellung handelt es sich um die Endentspannung zum Abschluss einer Yogastunde. Sie ist besonders wichtig und sollte nicht weggelassen werden, weil dein Körper und dein Geist hier vollkommen zur Ruhe kommen und sich von den vorherigen Anstrengungen erholen können.

  • Leg dich auf dem Rücken auf deine Matte.
  • Die Arme liegen seitlich neben dem Oberkörper mit den Handflächen nach oben.
  • Die Beine sind lang ausgestreckt. Die Füße liegen hüftbreit auseinander und fallen entspannt nach außen.
  • Schließe die Augen und konzentriere dich für die nächsten 5-15 Minuten nur auf deinen Atem.
  • Atme tief durch die Nase ein und aus und versuche, dich von deinen Gedanken zu lösen, indem du sie wahrnimmst und dann wieder gehen lässt. Lenke die Konzentration immer wieder zurück auf deinen Atem.
  • Löse die Übung auf, indem du damit beginnst, deine Hände und Füße wieder zu bewegen. Dann öffne dich Augen und komm über deine Lieblingsseite langsam ins Sitzen. Spür nach, wie du dich nach der Yogaeinheit und der Tiefenentspannung fühlst.

Viel Spaß beim Üben!



Inken Probst Autorin bei YOGA STILVOLL.

Über Inken Probst als Autorin

Ich habe Germanistik studiert und dabei meine Freude am ausführlichen Recherchieren und Schreiben über Themen, die mir am Herzen liegen, entdeckt. Mit Yoga und Meditation kam ich während meiner ersten Schwangerschaft in Berührung und mittlerweile übe ich beides regelmäßig, um meinem häufig anstrengenden Alltag besser begegnen zu können und um mir eine Auszeit zu gönnen. Mit meinen Texten für YOGA STILVOLL möchte ich andere Menschen an meiner Leidenschaft für Yoga teilhaben lassen und auf verständliche Weise über wichtige und spannende Themen informieren.

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