Yoga Philosophie
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Yoga Philosophie alles wichtige auf einen Blick

 

Yoga Philosophie

Die Grundlagen der Yoga-Philosophie

 

Wer den Begriff ,Yoga‘ hört, denkt wahrscheinlich sofort an Meditation und gymnastische Körperübungen. Vielen Menschen ist dabei nicht bewusst, dass die westliche Yogapraxis ihren Ursprung in jahrhundertealten philosophischen Betrachtungen hat, die sich mit dem Bewusstsein des Menschen und dessen Freiheitszustand beschäftigen. Wenn ihr mehr über die Grundlagen der Yoga-Philosophie erfahren möchtet, lest‘ einfach den folgenden Beitrag!

Was ist Yoga?

Was ist Yoga?

 

Yoga ist Lebenseinstellung, Theorie und Weg zur Freiheit (samadhi) zugleich. Er kann den Menschen dabei helfen, die unwesentlichen und oberflächlichen Dinge vom Wichtigen zu unterscheiden.

Yoga ist eines der sechs philosophischen Systeme, auch ,darshana‘ genannt. Seine Grundlagen werden im Yogasutra des Patanjali  systematisch dargestellt. Darin werden die acht Glieder des Yoga beschrieben, die zu samadhi führen sollen.

Körperliche und geistige Übungen sowie moralisches Verhalten sind auf diesem Weg wichtige Voraussetzungen, um von Leiden befreit zu werden und Freiheit zu erlangen. Schon seit seiner Entstehung ist Yoga eine Praxis, in der Meditation und eine asketische Lebensweise im Zentrum steht.

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Veröffentlicht von:
Sophie Dieck

Aktualisiert am:
18.08.2019

Inhaltsverzeichnis

Was ist Yoga?

Die Grundlagen der Yoga-Philosophie

Yoga in anderen Quellen

Yoga in der westlichen Welt

Wie kannst du die Philosophie des Yoga in deinem Alltag anwenden?

Weiterführende Literatur über Yoga-Philosophie

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Die Grundlagen der Yoga-Philosophie

Die Grundlagen der Yoga-Philosophie

 

Der Begriff ,Yoga‘ leitet sich von der Wortwurzel ,yuj‘ ab, die so viel wie ,,anschirren, binden, anspannen‘‘ bedeutet und auf den entbehrungsreichen und schwierigen Yoga-Weg hindeutet. Ein (ursprünglich männlicher) Anhänger oder Praktizierender des Yoga wird ,Yogin‘ genannt.

In der Yoga-Philosophie geht man davon aus, dass die Einzelseele (atman) von der Weltenseele (brahman) getrennt ist. Durch die Yogapraxis wird eine Annäherung der beiden Seelen angestrebt.

Der Yogin versucht außerdem, durch Meditation und Konzentration des Geistes seine Gedanken zum Stillstand zu bringen. Denn äußere Ablenkungen und geistige Vorgänge bedeuten, dass man an der Welt ,haftet‘. Auch durch spezielle Körperpositionen (asanas) und Atemtechniken (pranayama) kann ein Yogin lernen, sich von der Welt zu lösen.


Yoga in anderen Quellen

Yoga in anderen Quellen

Yoga Philosophie - Yoga in anderen Quellen

Erlangung der höchsten Wahrheit

Yoga wird bereits in der vedischen Literatur, vor allem in den Upanishaden, erwähnt. Die Upanishaden bestehen aus mystischen und philosophischen Diskursen und beschäftigen sich u.a. mit der Frage nach der Erlangung der höchsten Wahrheit.

Auch im indischen Epos Mahabharata, das grob zwischen dem 9. und 4. Jahrhundert v. Chr. verfasst wurde, hat der Yoga seine Spuren hinterlassen. Im sechsten Buch der bedeutenden Bhagavat Gita gibt es Verweise auf die Begriffe Yoga und Samkhya. Allerdings unterscheiden sich deren Bedeutungen sehr stark von den klassischen philosophischen Systemen desselben Namens.

In der Bhagavat Gita bezeichnet Yoga alle Aktivitäten, die der Einzelseele dabei helfen, zur Weltenseele zu gelangen. Im Kontext der Gita wird Yoga als mystische Disziplin beschrieben, die zur Vereinigung mit dem Gott Krishna führen kann.

Das Hauptdilemma der Bhagavat Gita kann mit der Frage zusammengefasst werden, ob der Mensch auch durch sein Handeln oder nur durch mystische Meditation Freiheit erlangen kann. Krishna zeigt, dass jeder Einzelne die Wahl zwischen beiden Wegen hat.

Eine wichtige Rolle spielt hierbei das Konzept des Kriya Yoga, das man als ,Yoga des Handelns‘ übersetzen kann. Obwohl die Handlungen eines Menschen dazu führen, dass dieser sich immer mehr in das Leben verstrickt, bietet Kriya Yoga einen Weg, um doch noch zur Erlösung zu gelangen.

Indem ein Yogin dieses Yogastils auf die Früchte seiner Handlungen verzichtet, also keine weiteren Abhängigkeiten schafft, kann er schließlich den samadhi-Zustand erreichen.

Yoga in der westlichen Welt

Yoga in der westlichen Welt

 

Die meisten Menschen in den westlichen Ländern verbinden den Begriff ,Yoga‘ mit Entspannung, Meditation und (teilweise komplizierten) Körperpositionen. Dass Yoga aber nicht nur darauf beschränkt ist, sondern ein komplexes philosophisches System bezeichnet, wissen die Wenigsten.

Im Grundverständnis des Yoga sind Körper und Geist nicht getrennt, wie es im westlichen Dualismus der Fall ist. Stattdessen wird in der Yoga-Philosophie zwischen dem reinen Bewusstsein und den Objekten des Bewusstseins unterschieden.

Die Mehrheit der bei uns praktizierten Yogaformen konzentriert sich oft auf den Fitnessfaktor der Übungen und die Entspannung von einem stressigen Alltag. Vor allem Hatha Yoga ist durch seine leicht verständlichen Übungen zu einem beliebten Yogastil in der westlichen Welt geworden.


Gut zu Wissen

Weil der Weg des Yoga schon im alten Indien kein Mainstream-Phänomen war und nur wenige Menschen es schafften, durch seine Methoden samadhi zu erreichen, trat bereits ab dem 10. Jahrhundert n. Chr. Hatha Yoga hervor. Die komplizierten Meditationstechniken gerieten in den Hintergrund, während positive gesundheitliche Aspekte in den Vordergrund traten.

Einen der Grundsteine für die westliche Yogatradition legte im Jahr 1893 der Hindureformer und spirituelle Vorreiter Swami Vivekananda (1863-1902) auf dem Weltparlament der Religionen in Chicago. Er war einer der Hauptvertreter des Neo-Vedanta, einer hinduistischen Reformbewegung, die auch im Westen zu einem neuen Verständnis des Hinduismus führte und den Weg für die Yogapraxis ebnete.

Yoga in dieser neuen Form war weniger theoretisch und viel mehr auf die verschiedenen asanas fokussiert. Die Grundgedanken der Philosophie des Yoga traten dabei in den Hintergrund.

Auch durch Personen wie Swami Sivananda oder Maharishi Mahesh Yogi verbreitete sich Yoga außerhalb Indiens.

Wie kannst du die Philosophie des Yoga in deinem Alltag anwenden?

Wie kannst du die Philosophie des Yoga in deinem Alltag anwenden?

 

Die philosophischen Theorien des Yoga sind sehr komplex. Gerade in unserer heutigen Zeit erscheint es schwierig, sich komplett auf eine wie im Yogasutra beschriebene Lebensweise einzulassen, um samadhi zu erreichen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile eine vielfältige Literatur zu den verschiedensten Themen des Yoga. Darin wird kaum noch auf die zum Teil schwierige traditionelle Philosophie Bezug genommen. Stattdessen findest du dort Yogastile, die perfekt auf deine speziellen Interessen und Ansprüche abgestimmt sind. Yoga für alle Lebenslagen sozusagen.

Expertentipp

Wichtig ist: Trotz aller neuen Einflüsse und Vereinfachungen bleiben die Hauptprinzipien bestehen. Zentral in allen Yogarichtungen ist und bleibt die Meditation. Nur durch sie kannst du die Unterschiede der verschiedenen Bewusstseinsformen erkennen und Gedankenströme zu unterdrücken lernen.]

Zusätzlich dazu ist es wichtig, im Yogaprozess das Prinzip der reinen Taten, Worte und Gedanken zu befolgen. Denn erst, wenn der Geist von schlechten Dingen ,bereinigt‘ ist, kannst du als Yogin/Yogini dich mit deinen bewussten und unterbewussten Kräften auseinandersetzen und diese schließlich beseitigen. Das Resultat: Freiheit.

Weiterführende Literatur über Yoga-Philosophie

Weiterführende Literatur über Yoga-Philosophie

  • Broad, William J.: The Science of Yoga. Was es verspricht – und was es kann. Freiburg i. Br.: Herder, 2012.
  • Eliade, Mircea: Unsterblichkeit und Freiheit. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985.
  • Friedrich, Elvira: Yoga-der indische Erlösungsweg. Das klassische System und seine Hintergründe. München: Eugen Diederichs Verlag, 1997.
  • Wolz-Gottwald, Eckard: Yoga-Philosophie-Atlas. Petersberg: Via Nova, 2016.


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Autorin Sophie Dieck von Yoga Stilvoll

Sophie Dieck

Über Sophie Dieck als Autorin

Schon vor meinem Indologie-Studium faszinierten mich ganz unterschiedliche Bereiche der vielfältigen indischen Kultur. Während meiner Aufenthalte in Indien fielen mir oft Schnittpunkte zwischen Alltagskultur und jahrhundertealten philosophischen Traditionen auf, die sich—bewusst oder unbewusst—in den Leben der Menschen manifestiert hatten. Obwohl ich bereits seit langem Yoga in seiner ‚westlichen‘ Fitness-Form praktiziere, lernte ich erst vor ein paar Jahren eine Yogalehrerin kennen, die mir Yoga als allumfassende Philosophie nahebrachte. Durch meine Beiträge möchte ich dieses Wissen gut verständlich weitergeben und meinen Fokus auf die verschiedenen philosophischen Grundgedanken legen, um ein Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis zu schaffen.

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