Power Yoga
Power Yoga – dynamisch, kraftvoll & sehr beliebt

Power Yoga – dynamisch, kraftvoll & sehr beliebt

Ein ganzheitlicher Yogastil, der die ordentlich ankurbelt!

Autorin: Inken Probst | 19.04.19

Power Yoga – dynamisch, kraftvoll & sehr beliebt

Power Yoga – geistig vom Alltagsstress abschalten

Power Yoga ist ein dynamischer und fordernder Yogastil, der sowohl der Seele als auch dem Körper gut tut. Dieser sehr körperbetonte Stil stellt den Zugang des Menschen zum eigenen Körper in den Mittelpunkt. Hier findest du Antworten auf Fragen wie: Woher kommt der Stil? Wie wirkt Power Yoga? Welche Übungen werden dabei praktiziert?

Was ist Power Yoga?

Was ist Power Yoga?

 

Bryan Kest lernte bei Pattabhi Jois den traditionellen Ashtanga Yoga. Aus dem Ashtanga Yoga entwickelte Kest seinen eigenen Yogastil, den er Power Yoga nannte. Mit diesem Stil wollte er Yoga mehr Menschen zugänglich machen, auch denen, die dem Thema Spiritualität eher skeptisch gegenüber stehen. Deswegen ist Power Yoga so körperbetont.

Die verschiedenen Asanas (Übungen und Haltungen) werden wie im Vinyasa Yoga im eigenen Atemrhythmus durch fließende Übergänge miteinander verbunden. Dadurch wird die Praxis sehr dynamisch und kraftvoll. Man kommt also ordentlich ins Schwitzen!

Trotzdem kann man jederzeit in den Power Yoga einsteigen, denn die Übungen richten sich immer nach den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Übenden. Jede Haltung kann angepasst werden und in der Praxis werden die eigenen Grenzen erprobt, akzeptiert und gegebenenfalls erweitert. Und wenn es doch mal zu anstrengend wird, kann man jederzeit in Balasana – Die Stellung des Kindes wechseln und eine Pause einlegen.

Auch wenn Power Yoga sehr körperbetont ist, wirkt er dennoch ganzheitlich. Die fordernde Praxis verlangt viel Konzentration und Hingabe, sodass man geistig vom Alltagsstress abschalten kann und ganz im Hier und Jetzt ankommt.

Ziel dieser Praxis ist, dass die Übenden ihr Inneres erkennen und Glück verspüren. Es geht beim Power Yoga nicht vordergründig ums Abnehmen oder darum, einen Traumkörper zu schaffen. Kest betont oft, dass äußere Schönheit im Laufe des Lebens verblasst und dass es deswegen viel mehr darauf ankommt, mit dem eigenen Inneren glücklich zu sein.

Gut zu Wissen

Was unterscheidet diesen Stil von Ashtanga Yoga?

Was unterscheidet diesen Stil von Ashtanga Yoga?

 

Power Yoga wurde in Anlehnung an den Ashtanga Yoga entwickelt, weswegen beide Stile auch viele Gemeinsamkeiten haben. Der große und wichtige Unterschied ist aber, dass die praktizierten Asanas und deren Reihenfolge im Power Yoga flexibel sind.

Je nach Fähigkeiten und Bedürfnissen der SchülerInnen und auch je nach Vorliebe der Lehrenden, können die Übungen variiert und angepasst werden. Im Ashtanga Yoga hingegen wird immer die gleiche Abfolge von (teilweise sehr schwierigen) Übungen wiederholt.

Was kann ich von einer Power-Yogastunde erwarten?

Was kann ich von einer Power-Yogastunde erwarten?

Power Yoga - Beginnt mit verschiedenen Sonnengrüßen

Power Yoga – Beginnt mit verschiedenen Sonnengrüßen

  • Beginn mit Aufwärmübungen und verschiedenen Sonnengrüße
  • anschließend „Main Part“, in dem Asanas neu gelehrt oder neu miteinander kombiniert werden
  • Entspannungssequenz zum Abschluss
  • 45 sportliche Minuten
  • in der Regel keine Meditation, keine Mantras, keine Atemtechniken
  • die richtige Atmung ist wichtig: es wird die gesamte Zeit durch die Nase ein- und ausgeatmet! (so kannst du besser herausfinden, wann es dir zu viel wird)
  • man übt im eigenen Rhythmus und Tempo


Praxis Video zur Veranschaulichung einer Power-Yogastunde

Praxis Video zur Veranschaulichung einer Power-Yogastunde
In diesem Video bekommst du einen schönen Eindruck, wie die Übungen beim Power-Yoga in der Vinyasa-Art miteinander verbunden werden können.



Für wen ist der Stil geeignet?

Für wen ist der Stil geeignet?

 

Power Yoga ist ideal für alle sportbegeisterten Yogis, denen die Spiritualität während der Praxis nicht so wichtig ist. Wer es körperbetont mag und Wert darauf legt, den Körper auf ganzheitliche Weise zu stärken und zu formen, der ist hier genau richtig.

Sowohl AnfängerInnen als auch fortgeschrittene Yogis und Yoginis können diesen Stil praktizieren. Da die Auswahl der Asanas und ihrer Variationen anpassungsfähig ist, können sie an jeden Übenden im Kurs mit seinem/ihren Können und Wissen angepasst werden.

„Yoga doesn’t want to change you – it wants to take care of you.“ (Bryan Kest)

Was brauche ich?

Was brauche ich?

 

Da man beim Power Yoga sehr schwitzt, brauchst du auf jeden Fall eine besonders rutschfeste Yogamatte. Diese sollte nicht zu dick sein, damit du bei allen Übungen und Übergängen genug Standfestigkeit und Bodenkontakt hast.

Was du ebenfalls benötigst, ist dehnbare Yogakleidung, die atmungsaktiv ist und die die dynamischen Bewegungen problemlos mitmacht.

Für die abschließende Tiefenentspannung solltest du Kleidung zum Überziehen oder ein Handtuch oder eine Decke dabei haben. So verhinderst du, dass du nach der sportlichen Einheit im Savasana auskühlst.

Wie wirkt Power Yoga?

Wie wirkt Power Yoga?

  • kräftigt den Körper und den Geist
  • bringt Körper, Geist und Seele in Harmonie
  • fördert das Gleichgewicht und die Koordination
  • bringt dich ins Hier und Jetzt
  • hilft dabei, von Sorgen und vom Alltag abzuschalten
  • sorgt für einen gesünderen Lebensstil
  • lässt dich dein Inneres und deine Grenzen erkennen
  • motiviert, die eigenen Grenzen zu überschreiten

Power Yoga - Die Wirkung von diesem Yogastil

Power Yoga – fördert das Gleichgewicht und die Koordination


„Everybody wants to be pretty because that’s what they’ve been told will make them feel good even though there’s no proof that people who are prettier are healthier and happier. So why don’t we just cut to the chase and go straight to what makes us feel good?” (Bryan Kest)

10 Power-Yogaübungen

10 Power-Yogaübungen

  1. Sonnengruß

Beim Power Yoga ist es üblich, sich mit einer Serie von Sonnengrüßen aufzuwärmen, da diese Abfolge verschiedener Asanas den gesamten Körper dehnt und streckt.

 

  1. Tadasana – Yoga Berg (Berghaltung)

Stell dich aufrecht hin und leg die Handflächen vor der Brust aneinander. Spür den Boden unter beiden Fußsohlen. Die Schultern bleiben entspannt unten, die Gesichtsmuskulatur ist locker und der Blick geht geradeaus in die Ferne oder die Augen sind geschlossen. Atme tief durch die Nase ein und aus. Diese Übung erdet dich und spendet Stabilität.

 

  1. Uttanasana – Stehende Vorwärtsbeuge

Heb aus der vorhergehenden Berghaltung beim Einatmen die Hände über den Kopf. Beim Ausatmen gehst du leicht in die Knie und lässt die Arme und den gesamten Oberkörper nach unten sinken. Je nach Dehnungsfähigkeit liegen entweder die Handflächen auf dem Boden auf oder die Fingerspitzen berühren den Boden.

Lass den Kopf locker hängen. Du wirst spüren, wie sich Verspannungen im Rücken lösen und wie du immer weiter nach unten sinkst, je länger du die Position hältst. Komm anschließend wieder in die Berghaltung zurück und spür einen Moment nach.

 

  1. Virabhadrasana 2 – Yoga Krieger 2

Du stehst zu Beginn in der Berghaltung. Stell nun deinen linken Fuß nach hinten auf und dreh ihn ca. 45 Grad nach außen. Die Fersen bleiben auf einer Höhe. Dreh die Hüfte nun nach links, sodass sie auf einer Parallele mit dem langen Rand deiner Yogamatte ist.

Beug dein rechtes Bein. Das Knie bleibt dabei über dem rechten Fuß. Breite die Arme aus, sodass sie parallel zum Boden sind. Die Handflächen zeigen zum Boden

Der Blick folgt dem rechten Arm und der rechten Hand in die Ferne. Entspanne deine Schultern, den Nacken und das Gesicht. Atme langsam durch die Nase ein und aus und halte diese Position für 1-2 Minuten. Wiederhole die Übung anschließend auf der anderen Seite.

 

  1. Gestreckter seitlicher Winkel – Utthita Parsvakonasana

Stell dich aufrecht hin, die Beine sind weit auseinander. Dreh den linken Fuß ca. 45 Grad nach innen und den rechten Fuß 90 Grad nach außen.

Heb die Arme parallel zum Boden und streck die Arme und Hände bis in die Fingerspitzen. Beuge nun dein rechtes Knie, bis es sich über der rechten Ferse befindet.

Beuge dich mit dem Oberkörper nach rechts, bis die rechte Hand vor oder hinter dem rechten Fuß den Boden berührt. Wenn deine Dehnungsfähigkeit nicht ausreicht, kannst du auch einen Yogablock benutzen.

Der linke Arm zieht nun über das linke Ohr, sodass die linke Hand schräg nach oben zeigt. Der Blick folgt der linken Hand nach oben. Halte diese Position für einige Atemzüge, dann wechsle die Seite.

 

  1. Gedrehte Gebetshaltung

Nimm wieder die Beinhaltung aus den beiden vorherigen Übungen ein: die Beine sind weit auseinander, der linke Fuß wird leicht nach innen gedreht, der rechte Fuß wird um 90 Grad nach außen gedreht. Heb die Arme über den Kopf, leg die Handflächen aneinander und lass diese sinken, bis sie sich in der Gebetshaltung vor der Brust befinden.

Nun dreh den Oberkörper nach links. Die Hände bleiben vor der Brust. Der Blick geht in die Ferne. Das Kinn bleibt über dem Brustbein. Halte diese Position für 3-5 tiefe Atemzüge, dann komm zurück zur Mitte und in den Stand. Wiederhole die Übung anschließend auf der anderen Seite.

 

  1. Katze-Kuh – Marjaryasana

Begib dich in den Vierfüßlerstand. Die Knie sind hüftbreit untereinander und befinden sich unterhalb der Hüfte. Die Hände sind unterhalb der Schultern und die Finger sind weit aufgespreizt.

Bei der nächsten Einatmung heb den Kopf und richte den Blick nach vorn. Stabilisiere deine Mitte und geh in ein gefühltes Hohlkreuz. Bei der nächsten Ausatmung lässt du den Kopf nach unten sinken, bis das Kinn fast das Brustbein berührt und machst einen runden Rücken. Wiederhole die Übung ein paar Mal in deinem Atemrhythmus.

 

  1. Herabschauender Hund – Adho Mukha Svanasana

Aus dem Vierfüßlerstand der vorherigen Übung kannst du dich in den herabschauenden Hund schieben. Schieb das Becken nach oben, als würde jemand es umfassen und nach oben ziehen. Die Beine können leicht gebeugt bleiben, die Arme sind lang und beinahe durchgestreckt. Halte diese Umkehrhaltung für 5 tiefe Atemzüge und spür die Dehnung in den Beinen und im Rücken.

 

  1. Balasana – Die Stellung des Kindes

Aus dem herabschauenden Hund kannst du dich in die Stellung des Kindes schieben. Setz die Knie ab und schieb den Po zurück, bis du auf den Fersen sitzt. Lass den Oberkörper nach vorne sinken, bis die Stirn den Boden berührt. Die Arme liegen nach hinten ausgestreckt neben dem Oberkörper und den Beinen. Halte diese Position so lange, wie du möchtest.

 

  1. Totenstellung – Savasana

Für die Abschlussentspannung kannst du dir eine Decke drüber legen, dicke Socken anziehen oder eine Jacke überziehen. Wichtig ist, dass dir während der nächsten Minuten nicht kalt wird, da dies die Konzentration und Entspannung stört.

Leg dich auf den Rücken. Die Beine sind ausgestreckt und fallen entspannt auseinander. Die Arme liegen seitlich neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach oben. Schließ die Augen und konzentrier dich auf deine Atmung. Bleib für mindestens 5 Minuten in dieser Entspannungsphase.

 

Viel Spaß beim Üben!

Inken Probst Autorin bei YOGA STILVOLL.

Inken Probst Autorin

Über Inken Probst als Autorin

Ich habe Germanistik studiert und dabei meine Freude am ausführlichen Recherchieren und Schreiben über Themen, die mir am Herzen liegen, entdeckt. Mit Yoga und Meditation kam ich während meiner ersten Schwangerschaft in Berührung und mittlerweile übe ich beides regelmäßig, um meinem häufig anstrengenden Alltag besser begegnen zu können und um mir eine Auszeit zu gönnen. Mit meinen Texten für YOGA STILVOLL möchte ich andere Menschen an meiner Leidenschaft für Yoga teilhaben lassen und auf verständliche Weise über wichtige und spannende Themen informieren.

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