Handstand lernen – Adho Mukha Vrksasana
Adho Mukha Vrkshasana - Der Handstand

Handstand lernen – Adho Mukha Vrksasana

Die Yoga Übung – Adho Mukha Vrksasana visuell und mit Video Anleitung erklärt

Adho Mukha Vrkshasana - Der Handstand

Den Handstand lernen – detaillierte Anleitung mit Video

So mancher mag sich darüber wundern – aber es ist wahr: der Handstand entstammt der Yoga-Tradition, wo er: “der Baum mit dem Gesicht nach unten” (Sanskrit: Adho Mukha Vrksasana) genannt wird. Der Handstand zählt zu den Umkehrhaltungen und ist definitiv den fortgeschrittenen Yoga Übungen zugeordnet. Doch fast jeder kann den Handstand lernen. Dazu gehören eine gute Portion Geduld, jede Menge Ausdauer und natürlich auch etwas Mut. Und was ist der Lohn für deine Mühe?

Neben einer kräftigeren Hand-, Arm-, Schulter-, Nacken- und Rumpfmuskulatur verbessert der Handstand deine Koordination, schult den Gleichgewichtssinn, sorgt für gute Durchblutung des Gehirns, lässt dich die Welt aus einer anderen Perspektive anschauen und schenkt dir Vertrauen in dich selbst.

nach unten – adho (Sanskrit)

Gesicht – mukha मुख (Sanaskrit)

Yoga Baum – vṛkṣa  वृक्ष (Sanskrit)

Haltung, Sitz – āsana आसन (Sanskrit)

Weitere Bezeichnungen sind: Adho Mukha Vrikshasana, Adhomuka Vrkshasana

 

Selbstvertrauen gewinnt man dadurch, dass man genau das tut, wovor man Angst hat, und auf diese Weise eine Reihe von erfolgreichen Erfahrungen sammelt.   Dale Carnegey (1888-1955) amerikanischer Rhetoriklehrer und Unternehmensberater

 

Mach einfach mal was Anderes – stell alles auf den Kopf und lass deine Wurzeln in den Himmel wachsen! 

Welche positiven Wirkungen hat der Handstand - Adho Mukha Vrksasana?

 

Welche positiven Wirkungen hat der Handstand – Adho Mukha Vrksasana?

 

Körperliche Wirkung:

  • Dehnung im Bauch- und Achselhöhlenbereich
  • Stärkung der Handgelenke
  • Körperspannung wird trainiert
  • Verbesserung der Blutzirkulation gesamt und speziell im Kopf
  • Kräftigung der aktiven Muskulatur: Fingermuskulatur, Binnenmuskulatur der Hand, Handbeuger, Unterarmmuskulatur, Trizeps, Deltamuskel (dreieckiger Schultermuskel), Kapuzenmuskel (Trapezius), Rückenstrecker, großer Rückenmuskel (Latissimus dorsi), gerade und schräge Bauchmuskeln, Psoasmuskel, großer Gesäßmuskel (Gluteus maximus), Adduktoren, Oberschenkelmuskel (Quadriceps)

Psychisch feinstoffliche Wirkung:

  • Merkfähigkeit und Konzentration verbessern sich aufgrund guter Durchblutung des Gehirns
  • Stärkung des Selbstvertrauens
  • Abbau von Stress
  • Verbesserung des Durchhaltevermögens
  • schult Balance und Gleichgewichtssinn
  • Freude und Stolz über das Erreichen eines Ziels


Übungen zum Ausgleich nach dem Schneidersitz - Sukhasana

Beachte bitte diese beiden wichtigen Regeln beim Handstand Lernen

 

 

1) Übe regelmäßig und mit viel Geduld 

Bereite dich sehr gründlich und ausdauernd auf den Handstand vor. Sei dabei höflich zu dir und freue dich auch über kleine Erfolge. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Der Handstand ist eine komplexe, fortgeschrittene Yoga-Pose. Nimm sie – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht auf die leichte Schulter. Kontinuierliches Training entwickelt deine Kraft in den ausschlaggebenden Muskelgruppen und schützt dich vor Verletzungen.

 

2) Errichte dir eine stabile Basis aus Kraft, Flexibilität und Balance 

Um im Handstand stehen zu können, benötigst du eine gewisse Körperspannung. Körperspannung entsteht durch Muskelkraft. Ein regelmäßiges Training der 5 vorbereitenden Übungsbereiche garantiert dir kräftige Hände, Arme, Schultern, Bauch- und Rückenmuskeln. Außerdem wirst du beweglicher werden und ein noch besseres Gespür für deinen Körper erlangen. So fällt es dir leichter, die richtig Position in der ungewohnten Umkehrhaltung zu finden. Außerdem ist der Gleichgewichtssinn gefragt. Balance zu halten – und so schließt sich der Kreis – wird nur durch koordinierte Kraft der essenziellen Muskelgruppen möglich.


Der Handstand – Zubehör und Hilfsmittel

Der Handstand – Zubehör und Hilfsmittel

 

Für den Handstand benötigst du nicht wirklich viel. Wichtig ist eine rutschsichere Yogamatte, die max. 4,5 mm dick ist und ein freies Stück von ca. 60 cm an einer Wand.

Zur Unterstützung der Handgelenke können dir Yogakeile aus Kork dienen.

Wenn du den Handstand bereits sehr gut beherrschst und eine Herausforderung suchst, dann ist es möglich auf zwei Kork Blocks Egg zu üben.


5 Übungsbereiche zur optimalen Vorbereitung auf den Handstand

 

5 Übungsbereiche zur optimalen Vorbereitung auf den Handstand

 

Die fünf verschiedenen Übungsbereiche für die optimale Vorbereitung auf den Handstand stärken systematisch deine Muskulatur im Hand-, Schulter- und Rumpfbereich. So sind die Gelenke, die im Handstand stark beansprucht werden, gut geschützt, stabil und bleiben gesund. Wir empfehlen dir einen Vorbereitungszeitraum von mindestens 8 Wochen. Zu Beginn mache dich mit den verschiedenen Übungen und Asanas bekannt. Steigere dich dann von Woche zu Woche, indem du die Wiederholungen erhöhst oder die statischen Asanas längere Zeit hältst. Schon bald werden sich die ersten Erfolge zeigen. Die Übungen werden leichter für dich und du kannst stolz auf das Erreichte sein.

Tipp: Solltest du bereits einen sehr gut trainierten, muskulösen Körper besitzen und mit Umkehrhaltungen vertraut sein, dann könntest du direkt ein Kapitel weiter gehen zu: Step by Step den Handstand lernen.

 

Übungsbereich 1 – Hände und Handgelenke mobilisieren

 

Hände kreisen 

Nimm einen angenehmen, aufrechten Sitz ein oder komm in den aufrechten Stand. Hebe deine Arme nach vorne an, so dass sie parallel zum Boden und parallel zueinander sind. Beginne nun, die lockeren Hände ca. 12 Mal zu kreisen und wechsle dann die Drehrichtung. Nun komm mit den Armen in die Seithalte und wiederhole 2x 12 Kreise in die verschiedenen Drehrichtungen. Anschließend hebe die Arme senkrecht über den Kopf und kreise wieder 2x 12 Mal. Zu guter Letzt übe noch einmal in der Vorhalte 2x 12 Mal.

 

Hände öffnen und schließen 

Öffne deine Hände und strecke die Finger so weit wie möglich in die Länge und Weite. Anschließend bilde eine sehr feste Faust mit dem Daumen außen liegend. Strecke dann die Finger wieder weit, um danach die Daumen nach innen zu legen und eine feste Faust zu bilden. Wiederhole diesen Zyklus 12 Mal. Gehe vor, wie beim Kreisen der Hände: Vorhalte, Seithalte, Arme über Kopf, Vorhalte – jeweils 12 Mal.

 

Fäuste kreisen 

Nach dem gleichen Prinzip, wie beim Hände Kreisen, kreise nun die Fäuste je 12 Mal in jede Drehrichtung in der Vorhalte, Seithalte, über Kopf und wieder in der Vorhalte.

 

Binnenmuskulatur der Hände kräftigen 

In Balasana, der Stellung des Kindes, strecke die Arme weit nach vorne aus und komm in den Vierfüßler-Stand. Handflächen und Finger liegen am Boden auf, wobei die Mittelfinger nach vorne zeigen und die Finger leicht aufgefächert sind. Verlagere nun dein Gewicht nach vorne auf die Hände. Weite deine Schultern, aktiviere den Beckenboden und strecke dich übers Schädeldach in die Länge. Einatmend hebe jetzt deine Handflächen und die Daumen an. Dabei bleiben die gestreckten Finger und deren Grundgelenke am Boden. Ausatmend senke den Handteller wieder auf den Boden ab. Beginne mit 6 Wiederholungen.

Jetzt wechsle die Handstellung so, dass die Finger aufeinander zu zeigen und geschlossen sind, die Handteller aufgestellt sind und ebenfalls aufeinander zu zeigen. Die Daumen sind nach vorne ausgerichtet. Dabei befinden sich die Fingerknöchel unter den Schultergelenken. Ausatmend lege die Handrücken auf dem Boden ab und mit der Einatmung hebe Handflächen an, so dass sich die Handteller wieder gegenüber stehen. Übe zu Beginn ebenfalls 6 Mal.

Steigere dich täglich um 1 – 2 Wiederholungen.

 

Katzenknickse auf den Fingerspitzen 

Richte dich im Vierfüßler-Stand ein, wobei sich die Hand- unter den Schultergelenken und die Knie- unter den Hüftgelenken befinden. Platziere jetzt deine Hände um ca. 20 cm weiter vorne und verlagere dein Gewicht auf die Hände. Werde weit in den Schultern und bring Länge in den Rücken. Stütze dich jetzt auf die Fingerspitzen. Dabei bildet der Handteller eine hohe Kuppel. Die Mittelfinger sind nach vorne ausgerichtet. Lass deine Oberarme auswärts rotieren. Dabei wandern die Ellenbogen nach hinten und die Schultern weiten sich. Mit der Ausatmung beuge die Ellenbogen und senke den langen Oberkörper wie zum Liegestütz (Katzenknicks). Einatmend richte dich wieder auf. Beginne mit min. 3 Wiederholungen und steigere dich täglich. Diese Übung kräftigt deine Finger, die im Handstand für das ausbalancieren des gesamten Körpers verantwortlich sein werden.

 

Übungsbereich 2 – Muskulatur der Arme kräftigen

 

Bewegungsablauf: Kind – Katze – herabschauender Hund

Die Ausgangsstellung ist Balasana – die Stellung des Kindes – mit nach vorne ausgestreckten Armen. Richte deine Arme schulterbreit und parallel zueinander aus. Die Finger sind aufgefächert und die Mittelfinger zeigen nach vorne. Komme mit der Einatmung im Katzenbuckel zum Vierfüßler-Stand. Ausatmend kippe das Becken nur ganz leicht und länge deine Wirbelsäule. Nun drücke immer noch in der Ausatmung deine Hände in den Boden und mit dem entstehenden Gegendruck hebst du dein Gesäß weit nach hinten und oben an. Im herabschauenden Hund angekommen, ziehen die Fersen in Richtung des Bodens und die Oberarme rotieren auswärts, so dass die Schultern weit werden. Mit der nun folgenden Einatmung richte dein Becken wieder auf und bewege dich mit gerundetem Katzenbuckel zum Vierfüßler-Stand. Ausatmend kippe das Becken etwas, länge die Wirbelsäule und schiebe dich nach hinten auf die Fersen zu Balasana. Fließe zu Beginn 6 Mal durch den Bewegungsablauf und steigere dich von Mal zu Mal. Dabei werden alle Gelenke mobilisiert und die Muskulatur des gesamten Körpers erwärmt.

Die Planke – Caturasana

Die Planke baust du auf, indem du vom Vierfüßler-Stand (Handgelenke unter den Schultergelenken, Knie unter den Hüftgelenken, Mittelfinger zeigen nach vorne) die Zehen aufstellst, das Gewicht weit nach vorne auf die Hände verlagerst und die Knie vom Boden löst. Aktiviere dabei die Beckenbodenmuskulatur und richte den gesamten Körper wie eine schiefe Ebene aus. Strecke dich über das Schädeldach weit nach vorn/oben und über die Fersen nach hinten/unten. Bring Weite in den Schulterbereich. Verweile in dieser Haltung zu Anfang für 6 tiefe Atemzüge und steigere dich auf 12, 18 und 24 Atemzüge. Die Planke kräftigt die gesamte Muskulatur, die zur Aufrichtung des Rumpfes dient sowie die Schulter-, Nacken- und Armmuskulatur.

 

Der Liegestütz – Chaturanga Dandasana

Beginne für diese Krafthaltung in der Bauchlage. Stelle die Hände neben den Schultergelenken auf und lass die Mittelfinger nach vorne zeigen. Die Arme befinden sich dicht am Körper und die Zehen sind aufgestellt. Jetzt kontrahiere die Beckenbodenmuskeln, richte das Becken leicht auf und aktiviere auch die Bauch- und Gesäßmuskeln. Mit einer Ausatmung bringe die Hände fest in den Boden, Spannung in die Oberschenkelmuskeln und hebe den lang gestreckten Körper um ca. 15-20 cm an, so dass die Oberarme parallel zum Boden stehen. Nur noch die Zehen und die Hände sind in Verbindung mit dem Boden. Lass deine Schulter nun weit werden und behalte die Ellenbogen dicht am Körper. Verweile anfangs für 3 Atemzüge. Steigere dich von Mal zu Mal um 1-2 Atemzüge. Chaturanga Dandasana stärkt die Muskulatur des ganzen Körpers, wobei Bizeps, Trizeps, Deltamuskel (Schulter) und Kapuzenmuskel (oberer Rücken) besonders gekräftigt werden.

 

Bewegungsablauf: Planke – Liegestütz

Beginne in der Planke und senke den kraftvoll getreckten Körper mit einer Ausatmung in den Liegestütz ab. Mit der nachfolgenden Einatmung drücke dich kräftig mit den Händen in den Boden und hebe den Körper wieder in die Planke. Achte bitte darauf, dass die Ellenbogen während des Übens ganz nah am Körper bleiben. Beginne mit 3 Wiederholungen und steigere dich allmählich bei jeder Übungseinheit. Arm-, Schulter-, Rücken-, Bauch-, Gesäß- und Beinmuskeln werden es dir danken.

Alternativ bzw. vorbereitend könntest du auch den Bewegungsablauf: Planke – herabschauender Hund üben.

 

Dieses 20 minütige Yoga Video von Mady Morrison empfehlen wir dir:

Es zeigt eine Reihe von wertvollen Yoga Übungen, die Arme und Schultern straffen. Auch Chaturanga Dandasana ist darin eingeflochten.



Übungsbereich 3 – Training der Schulter- und Nackenmuskeln

 

Schultern kreisen

Eine spezielle Form des Schulterkreisens ist die im Vierfüßler-Stand. Richte dich dabei im Vierfüßler ein, so dass sich die Knie- unter den Hüftgelenken und die Hand- unter den Schultergelenken befinden. Lass während des Übens beide Handflächen immer am Boden stehen und den Atem frei fließen. Beginne deine rechte Schulter 6 Mal nach vorne zu kreisen. Wechsle dann die Drehrichtung und übe wieder 6 Mal. Anschließend richte dich im Vierfüßler-Stand aus und verfahre genauso mit der linken Schulter. Dieser geschlossene Bewegungsablauf erfordert ein wenig Koordination, erwärmt und lockert Schultern und Nacken. Auch die Handgelenke werden aktiviert.

 

Der Delfin – (Shishumarasana) dynamisch



Bewegungsablauf: herabschauender Hund – tiefergelegter Hund

Die detaillierte Beschreibung des Bewegungsablaufes findest du unter:


Herabschauender Hund - Variante - tiefer gelegte Yoga Hund

Tiefer gelegter Yoga Hund

Variante H (Fortgeschrittene mit stabilem Bandapparat im Schulterbereich) und Variante I (für Beginner und Mittelstufe) genau beschrieben.

 

Übungsbereich 4 – Aktivierung der Rücken- und Bauchmuskulatur

 

Die Kobra – Bhujangasana



Das einfache Yoga Boot



Yoga Bauch Workout mit Yoga Boot (Navasana)



Übungsbereich 5 – Auf den Handstand einstimmende Umkehrhaltungen

Herabschauender Hund – Adho Mukha Svanasana

Die genaue Beschreibung findest du unter:

 

Herabschauender Hund - Adho Mukha Svanasana

Adho Mukha Svanasana

Uttanasana – Die stehende Vorwärtsbeuge

Auch für diese Yoga Pose gibt es eine detaillierte Erklärung:

 

Uttanasana – Stehende Vorwärtsbeuge

Uttanasana


Der Handstand – Adho Mukha Vrksasana visuell erklärt

Der Handstand – Adho Mukha Vrksasana visuell erklärt

 

Adho Mukha Vrikshasana - Der Handstand visuell erklärt

Step by Step den Handstand – Adho Mukha Vrksasana – lernen

 

! Essenziell wichtig ist, dass du dich vor dem Handstand aufwärmst. Aktiviere deine Gelenke, vor allem die Handgelenke und achte darauf, dass alle Muskeln warm und dehnfähig sind. Jedoch solltest du nicht in den Handstand gehen, wenn du dich bereits ausgepowert hast. Du solltest immer gute Kraftreserven und ausreichend Kondition haben. !

Den Handstand lernen in 3 Schritten

 

Schritt 1 – Rechtwinkliger Handstand mit dem Gesicht zur Wand

Platziere eine rutschsichere Yogamatte mit der schmalen Seite an einer freien Wand auf dem Boden. Beginne im Vierfüßler-Stand, wobei deine Füße an der Wand stehen und deine Hände schulterbreit und ca. eine Beinlänge von der Wand entfernt stehen. Dein Gesäß schaut also jetzt zur Wand. Lass deine Hände während der gesamten Übung genau an dem Platz, an dem sie jetzt sind. Spreize deine Finger auf, wobei die Mittelfinger nach vorne zeigen. Weite deine Schultern und drücke deine Handflächen in den Boden. Laufe nun mit den Füßen an der Wand nach oben bis sie auf Höhe des Gesäßes sind. Jetzt stelle die Füße etwa hüftgelenkbreit an die Wand und strecke die Beine. Dabei entsteht ein rechter Winkel zwischen den Oberschenkeln und dem Oberkörper. Bleib für ein paar tiefe und gleichmäßige Atemzüge in dieser Haltung. Komme auf demselben Wege wieder zurück auf die Matte.

Wenn du Sicherheit erlangt hast, dann kannst du im rechtwinkligen Handstand abwechselnd ein Bein in die Senkrechte strecken. Halte dann diese Pose für ein paar Atemzüge.

Vielleicht kennst du auch eine Person die dir Hilfestellung leistet, so dass du erst das eine und dann das andere Bein in die Senkrechte bringen kannst. Dein/e Übungspartner/in hält deine Beine in der Balance und du kannst dich ganz auf die Atmung konzentrieren. Zum Auflösen stelle nacheinander die Füße wieder an die Wand und laufe nach unten.

Nun ist die Zeit gekommen, da du aus dem rechtwinkligen Handstand noch weiter mit den Füßen nach oben gehen kannst. Dabei musst du mit den Händen zur Wand laufen bis dein Körper fast parallel zur Wand steht. Du wirst merken, dass diese ungewohnten Bewegungen etwas Mut erfordern. Weite nun deine Schultern, richte deine Hände schulterbreit aus und bring Länge in den gesamten Körper.

Du wirst vielleicht merken, dass jetzt – im Handstand – das Atmen ein wenig schwerer fällt. Das liegt daran, dass die tief liegenden Stützmuskeln einiges zu tun haben, um die Wirbelsäule zu schützen. Durch die Anspannung dieser Muskelgruppen wird die Beweglichkeit des Brustkorbes etwas eingeschränkt. Achte darauf, dass du trotzdem gleichmäßig und ruhig weiteratmest.

Komm auf dem gleichen Weg wieder aus der Handstand-Pose heraus. Spüre in Balasana – der Stellung des Kindes – für einige Atemzüge nach. Sei stolz auf dich und freu dich darüber, dass du diese fordernde Yoga-Haltung aus eigener Kraft, mit viel Mut und Selbstvertrauen gemeistert hast.

 

Schritt 2 – Der Handstand mit dem Rücken zur Wand

Nachdem du den Schritt 1 sicher beherrschst, kannst du die Variante 2 mit dem Rücken zur Wand üben. Du hast nun die eine gute Körperspannung, die nötige Kraft und Balance aufgebaut, um für einige Atemzüge sicher im freien Handstand stehen zu können. Die Wand dient dir jetzt nicht mehr als Hilfsmittel, um in den Handstand zu kommen sondern ist nur noch zur Sicherheit da. Sie schützt dich vor dem Umfallen.

Komm in den Vierfüßler-Stand mit Kopf zur Wand. Stell deine Hände schulterbreit in einem Abstand von max. 10 cm von der Wand auf. Jetzt geh in den herabschauenden Hund, wobei die Hände an ihrem Platz bleiben. Nun laufe mit den Füßen zu den Händen. Hebe ein Bein gestreckt nach oben an und hole mit diesem Bein etwas Schwung. Gleichzeitig drückst du dich mit dem anderen Bein fest vom Boden ab und kommst in den Handstand. Die Wand fängt dich ab, wenn du zu viel Schwung aufgenommen hast. Du kannst nicht umfallen!

Halte sofort die Körperspannung. Bewege die Schulterblätter in Richtung des Kreuzbeins. Damit weiten sich die Schultern und du stehst sicher. Bauch und Rückenmuskulatur arbeiten an der Stabilisierung der Wirbelsäule. Strecke deine Beine aktiv nach oben. So wird es leichter für die Hände und Arme, das Gewicht zu halten. Bleibe für einige gleichmäßige und tiefe Atemzüge in der Haltung und genieße deinen neuen Blickwinkel.

Um wieder nach unten zu kommen, löse einen Fuß nach dem anderen von der Wand und lande möglichst sanft mit den Füßen auf der Matte. Nimm die Kind-Haltung (Balasana) ein und lass das Erlebte auf dich wirken. Dabei fließt dein Atem frei.

 

Schritt 3 – Der freie Handstand

Wenn du dich sicher fühlst, kannst du jetzt deine Hände etwas weiter von der Wand weg stellen und den freien Handstand üben. Du hast den Vorteil, dass sich immer noch die Wand hinter dir befindet, die dich jederzeit abfängt, wenn du umzukippen drohst. Gestalte den Übungsablauf so, wie bei Schritt 2 beschrieben.

Alternativ kann dir auch ein Übungspartner helfen. Dieser stellt sich etwas seitlich neben dich auf die Schwungbein-Seite. Beim Nach-Oben-Kommen kann er deine Fußgelenke fassen bis du das Gleichgewicht gefunden hast und frei stehen kannst. Er bleibt zur Sicherheit an deiner Seite und greift ein, wenn du die Balance verlieren solltest.


Praxis Video für das Üben zu Hause

 

Praxis Video für das Üben zu Hause




Übungen zum Ausgleich nach dem Schneidersitz - Sukhasana

Wann solltest du vorsichtig beim Praktizieren von Adho Mukha Vrkshasana – dem Handstand sein?

 

Bitte sei besonders vorsichtig bei hohem Blutdruck, Zahnschmerzen, Erkältungen und Kniebeschwerden.

Bei Entzündungen oder degenerativen Prozessen im Bereich der Schultern, Ellenbogen oder Hände ist ebenfalls Vorsicht geboten.

Solltest du sehr hohem Blutdruck, einen grippalen Infekten, starken Kopfschmerzen, Zwerchfellbruch, Netzhautablösung oder Glaukom haben, dann verzichte auf den Handstand.

Ebenfalls wird abgeraten, Adho Mukha Vrksasana während der Menstruation zu praktizieren.


Gut zu Wissen

Tipps zum Üben der Yoga-Pose: Adho Mukha Vrksasana – Handstand  

 

  • Sie dir bitte immer bewusst, dass der Handstand eine anspruchsvolle Yogaübung ist und eine gewisse Vorbereitungszeit benötigt.
  • Lass dir Zeit. Trainiere erst deine Muskeln, kräftige die Gelenke und mache dich mit Umkehrhaltungen vertraut. Dann wirst du viel Freude am Erlernen des Handstandes haben.
  • Übe nur, wenn du optimal erwärmt – aber nicht ausgepowert – bist.
  • Je aktiver die Beine nach oben ziehen, desto leichter machst du es den Armen und Händen.
  • Fächere die Finger weit auf, das erleichtert dir, das Gleichgewicht zu halten.
  • Gehe immer achtsam mit dir um.



Übungen zum Ausgleich nach dem Handstand

Übungen zum Ausgleich nach dem Handstand

 

Babystellung – Sasangasana
Balasana – Die Stellung des Kindes


Es ist toll, dass du die Beschreibung dieser Asana gelesen hast. Vielleicht hast du auch schon geübt? Ich würde mich sehr über ein Feedback von dir freuen.


Katrin Burga Steiner

Katrin B. Steiner

 

Gründerin von {YOGA STILVOLL} und Yogalererin BDY

Meine Leidenschaft für Yoga habe ich 2006 entdeckt. 2007 entschied ich mich dazu, mich zur Hatha-Yogalehrerin ausbilden zu lassen und seitdem unterrichte ich immer wieder an verschiedenen Institutionen in Thüringen. Ich bin ein großer Fan des Sonnengrußes, den ich regelmäßig in allen Varianten praktiziere. Neben Hatha Yoga liebe ich Jivamukti Yoga! Die Wirkung von Yoga auf den Geist und Körper fasziniert mich sehr und mit meinen Texten kann ich euch an meiner Freude am Yoga teilhaben lassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*

code