Die Wechselatmung

Die Wechselatmung – Stärkung und innere Reinigung

Durch die Wechselatmung kann man neue Kraft und Energie tanken

Bei der Wechselatmung wird abwechselnd durch das linke und rechte Nasenloch ein- und wieder ausgeatmet. Die Atemtechnik selbst und ihre vielen körperlichen und seelischen Vorteile sind allerdings vielen Menschen unbekannt. In diesem Artikel findest du deswegen alle wichtigen Informationen über die Wechselatmung, ihre Wirkungsweisen und eine Anleitung zum Ausprobieren.

 

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Was ist die Wechselatmung?

Was ist die Wechselatmung?

Im Grunde genommen ist die Wechselatmung sehr simpel: Man atmet abwechselnd jeweils durch das linke oder rechte Nasenloch ein und wieder aus. Zwischendurch wird der Atem kurz angehalten. Dieser Ablauf erklärt aber noch nicht, warum die Wechselatmung so viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist hat. Darüber kannst du weiter unten mehr erfahren.

Andere Bezeichnungen für diese Atemtechnik sind Anuloma Viloma und Nadi Shodana. Letztere Begriffe deuten auf ihre Beziehung zu den nadis, die feinstofflichen Energiekanäle im Körper, hin. Der Chakralehre zufolge transportieren die Energieflüsse wichtige universelle Lebensenergie, das prana, durch den gesamten Körper. Durch das wechselseitige Atmen werden sie wieder gereinigt und können so ihre volle Wirkung entfalten.

Nadi Shodana wirkt somit ausgleichend auf den prana-Fluss im Körper, verlängert die Ein- und Ausatmung und entspannt gleichzeitig Körper und Geist.

Warum ist die Steuerung der Atmung so wichtig?

Warum ist die Steuerung der Atmung so wichtig?

Doch was genau passiert bei der Atmung und wie kann man daran arbeiten, sie zu lenken? Bei der Einatmung gelangt Sauerstoff durch die Atemwege (Nasen- und Mundhöhle, Rachen) über den Kehlkopf in die Luftröhre und von dort in die Lunge.

In den Lungenbläschen findet dann der Gasaustausch statt; über die Blutgefäße gelangt der aufgenommene Sauerstoff außerdem ins Blut und in die Zellen des Körpers. Die Atmung führt zur Aufnahme von Energie, welche für alle möglichen körperlichen Funktionen eingesetzt werden kann.

Die gezielt ausgeübte Atmung im Yoga fördert zudem die Gewinnung der universellen Lebensenergie und erhöht den Abbau von negativen Stoffen bei der Ausatmung. Gleichzeitig wird deine Konzentrationsfähigkeit verbessert.

Was ist Pranayama?

Pranayama ist die Lehre von der Lenkung der Atmung. Die Übungen dieser Lehre zielen darauf ab, den Atem zu verlängern, zu halten und Atempausen bewusst zu kontrollieren. Dem Pranayama zufolge schafft die Atmung eine Verbindung zwischen Körper und Geist.

Die Atemlenkung steht außerdem in enger Verbindung zu den Yogaübungen, den asanas. Während die Übungen dafür sorgen, dass Verunreinigungen, die den prana-Fluss blockieren, gelöst werden, steigern die Atemtechniken die Zellatmung, erzeugen innere Wärme und beleben dich auf geistiger und körperlicher Ebene. Diese Kombination führt zu einer besseren Gesundheit und mehr Zufriedenheit.

VIDEO: YOGA WECHSELATMUNG FÜR ANFÄNGER

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Die wichtigsten Wirkungsweisen von Nadi Shodana

Die wichtigsten Wirkungsweisen von Nadi Shodana

Wenn du die Wechselatmung regelmäßig ausübst, wirst du schon bald viele positive Veränderung an dir wahrnehmen können.

Hier findest du eine Liste mit den häufigsten Wirkungen:

  • Löst Stress und innere Verspannungen
  • Kann Erkältungen vorbeugen
  • Verbessert das Schlafverhalten, z.B. bei Einschlafproblemen, Schlafstörungen etc.
  • Kann Aufnahmefähigkeit der Lunge verbessern
  • Vertreibt Müdigkeit und schafft neue Energie
  • Fördert die Konzentration und das Sammeln von Gedanken
  • Befreit die Energiekanäle des Körpers (nadis) von Blockierungen
  • Bringt Atemrhythmus und Kreislauf wieder ins Gleichgewicht
  • Verbessert die Gehirnaktivitäten

    Neue Energie, verbesserte Konzentration und ein frischer Geist sind nur einige Wirkungsweisen der Wechselatmung

  • Kann helfen, Allergiesymptome zu lindern, die mit der Atmung zusammenhängen
  • Reguliert die Körpertemperatur

Diese 7 Hinweise solltest du beachten:

Diese 7 Hinweise solltest du beachten:

Im Allgemeinen wirkt die Wechselatmung, wie auch alle anderen Atemtechniken des pranayama, am besten in Verbindung mit den Yoga-asanas. Diese bilden eine gute Basis für deine weitere Praxis.

Bevor du mit der Wechselatmung beginnst, solltest du außerdem einige allgemeine Hinweise beachten:

    • Versuche möglichst, die Atemübung in einer aufrechten Sitzposition, also mit geradem Rücken und aufgerichtetem Kopf, durchzuführen. So kann die aufgenommene Energie problemlos fließen und wird im Körper gehalten.
    • Um eine maximale Wirkung zu erzielen, solltest du entspannt und tief ein- und ausatmen.
    • Es ist außerdem wichtig, dass du deinen eigenen Atemrhythmus findest und deine Atmung bewusst kontrollierst und fehlerhaftes Atmen möglichst korrigierst.
    • Führe die Atemübung möglichst an einem ruhigen, gut durchlüfteten Ort
    • Achte auf bequeme und atmungsaktive Kleidung.
    • Am besten führst du die Wechselatmung in Kombination mit Yogaübungen Wirkungsvoll ist sie aber auch dann, wenn du dich unkonzentriert, müde, nervös oder anderweitig erschöpft fühlst.
    • Verzichte lieber auf Nadhi Shodana, wenn deine Nase verstopft ist, da sich sonst ihre Wirkungsweisen gegenteilig auf dich auswirken könnten.

Achtung!

Während der Wechselatmung soll versucht werden, den Atem für mehrere Sekunden anzuhalten. Dies kann möglicherweise einen gewissen Druck aufbauen. Wenn du bereits an Herzproblemen und hohem Blutdruck leidest, solltest du vorher mit deinem Arzt/deiner Ärztin sprechen.

So kannst du die Wechselatmung erlernen:

So kannst du die Wechselatmung erlernen:

Nachdem du nun die vielen positiven Wirkungsweisen der Wechselatmung kennengelernt hast, kannst du sie selbst ausprobieren:

  • Setzte dich dazu in einer angenehmen Sitzhaltung auf eine bequeme Unterlage (das kann ein Kissen, eine Decke oder eine Yogamatte sein). Richte deinen Oberkörper auf, Nacken und Kopf sind ebenfalls nach oben gerichtet.
  • Lege deine linke Hand mit der Handfläche nach oben auf dein linkes Knie. Zeige- und Mittelfinger deiner rechten Hand faltest du nun zur Handinnenfläche; Daumen, Ringfinger und kleiner Finger bleiben stehen.
  • Führe nun deine rechte Hand an deine Nase. Schließe dein rechtes Nasenloch mit deinem Daumen, lasse die Luft durch dein linkes Nasenloch langsam ausströmen. Atme dann durch dein linkes Nasenloch ein.
  • Schließe danach deinen linken Nasenflügel, halte die Luft für einige Sekunden und öffne dann dein rechtes Nasenloch. Lasse die Luft durch die rechte Seite langsam ausströmen. Nach einigen Sekunden atmest du wieder mit dem rechten Nasenloch ein.

Gut zu wissen

Versuche, möglichst immer durch die Nase ein- und auszuatmen. Achte außerdem auf eine ungezwungene und leichte Atmung. Übe nur leichten Druck aus, wenn du deine Nasenflügel verschließt.

  • Wiederhole diese Abläufe mehrere Male, bis du in einen gleichmäßigen Rhythmus verfallen bist. Denke immer daran, dass du jeweils durch dasselbe Nasenloch einatmest, durch das vorher Luft ausgestoßen wurde.

Mit der Zeit wirst du bemerken, dass dir diese Schritte wie selbstverständlich von der Hand gehen. Wenn du regelmäßig übst, kannst du außerdem versuchen, die Ein- und Ausatmung zeitlich zu strecken und den Atem länger anzuhalten. Achte aber immer darauf, dass du dich dabei nicht überforderst.

Ich wünsche dir viele Freude beim Ausprobieren!

Hat dieser Text dir weitergeholfen oder dich sogar inspiriert? Oder hast du Anmerkungen, die du gerne teilen möchtest? Ich freue mich auf deine Meinung!

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Für alle, die noch mehr wissen wollen:

  • Waesse, Harry; Kyrein, Martin: Yoga für Einsteiger. München: Gräfer und Unzer-Verlag, 2010. (eBook)
  • Kistenmacher, Gitta: Die Atemschule des Yoga – Übungsbegleiter zum tieferen Verständnis der Pranayama-Praxis. Darmstadt: Schirner Verlag, 2012.
  • https://www.artofliving.org/de-de/nadi-shodhan-pranayama-wechselatmung
  • https://wechselatmung.de/index.html



Autorin Sophie Dieck von Yoga Stilvoll

Sophie Dieck

Über Sophie Dieck als Autorin

Schon vor meinem Indologie-Studium faszinierten mich ganz unterschiedliche Bereiche der vielfältigen indischen Kultur. Während meiner Aufenthalte in Indien fielen mir oft Schnittpunkte zwischen Alltagskultur und jahrhundertealten philosophischen Traditionen auf, die sich—bewusst oder unbewusst—in den Leben der Menschen manifestiert hatten. Obwohl ich bereits seit langem Yoga in seiner ‚westlichen‘ Fitness-Form praktiziere, lernte ich erst vor ein paar Jahren eine Yogalehrerin kennen, die mir Yoga als allumfassende Philosophie nahebrachte. Durch meine Beiträge möchte ich dieses Wissen gut verständlich weitergeben und meinen Fokus auf die verschiedenen philosophischen Grundgedanken legen, um ein Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis zu schaffen.

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