Das Verhältnis von Spannung und Entspannung im Yogaunterricht

Das Verhältnis von Spannung und Anspannung im Yogaunterricht

Zwei Pole

Das Verhältnis von Spannung und Entspannung im Yogaunterricht

Das Verhältnis von Spannung und Entspannung im Yogaunterricht

Auf der Erde bewegen sich alle Dinge zwischen zwei Polen. Beispiele dafür sind das Ein- und Ausatmen, Tag und Nacht, Aktivität und Passivität, Spannung und Entspannung. Beide Pole bedingen einander und benötigen das Wechselspiel, um existieren zu können. So ist es nicht möglich, zu entspannen, ohne vorher eine gewisse Spannung erlebt zu haben. Im Umkehrschluss ist Spannung ohne eine vorherige Entspannungsphase, in der Kräfte gesammelt wurden und Energie wieder frei durch den gesamten Körper fließen konnte, nicht machbar. Verharrt man über Gebühr in großer Spannung, sei sie körperlicher oder geistiger Natur, entwickeln sich energetische Blockaden. Wird die Anspannung zu groß, geht sie in Stress über. Bleibt dieser Stress dauerhaft bestehen, wird die Anspannung zur Verspannung und kann Körper und Geist nachhaltig schädigen. Spannung und Entspannung sollen harmonisch aufeinander abgestimmt sein, wobei das Stressempfinden und die Stressresistenz von Lebewesen zu Lebewesen unterschiedlich sind. Schauen wir uns als Beispiel den Löwen an. Er setzt unglaubliche Kraft und Energie beim Jagen frei, wobei das Jagen nur einen Bruchteil seines Tages einnimmt. Den Rest verbringt er entspannt im Schatten unter einem Baum.

Im Yogaunterricht

Es ist eine große Herausforderung, die Spannungs- und Entspannungsphasen im Yogaunterricht so zu organisieren, dass sie jedem Teilnehmer gerecht werden. Als äußerst wichtig ist die Entspannung beziehungsweise Meditation zur Einleitung der Yogastunde anzusehen, da eine Vielzahl der Yogaschüler mit relativ hohem Stresslevel aus dem Alltag kommt. Durch die anfängliche Entspannungsphase lockern sich die Muskeln und der Geist beruhigt sich. Das ist die Grundlage für einen guten Energiefluss. Nun kann begonnen werden, durch gezielte Bewegungsabläufe, Asanas, Pranayama, Mantrasingen et cetera, dem Körper wieder Energie zuzuführen. Wichtig ist dabei die Beachtung des Prinzips des Fortschreitens. Am Höhepunkt der Yogastunde einen deutlichen Akzent der Spannung zu setzen, ist Voraussetzung für das Gelingen der Endentspannungsphase, in der die Verankerung des Erlernten im Gehirn erfolgt. Dem Verhältnis zwischen Spannung und Entspannung ist sowohl im Yogaunterricht als auch im täglichen Leben ein sehr hoher Stellenwert zuzumessen. Im Normalfall, das bedeutet in einem gesunden Körper, übernimmt das Körpergefühl die Aufgabe des Regulators zwischen Spannung und Entspannung. Es gilt „nur“ darauf zu hören, was unsere innere Führung vorschlägt, denn sie weiß genau, wann die Zeit für Heldentaten gekommen und wann der Fuß wieder vom Gas zu nehmen ist.

 

Katrin Burga Steiner – Yogalehrerin BDY/EYU

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