Yamas
Die Yamas im Yoga

Die Yamas im Yoga

Was sie bedeuten und wie du sie in deinem Leben anwenden kannst

Die Yamas im Yoga

Yama –  Selbstzucht, Sittlichkeit

Jede Person, die sich ein wenig mit den Grundlagen des Yoga auseinandersetzt, stößt früher oder später auf den Begriff ,Yama‘. Die Anwendung der einzelnen Yamas hat positive Auswirkungen auf das eigene Leben und das gesellschaftliche Miteinander. Was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt und wie du ihn in dein Leben einbinden kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was bedeutet „Yama“?

Was bedeutet ,Yama‘?

Übersetzt bedeutet Yama so viel wie ,Selbstzucht, Sittlichkeit‘ und deutet auf die Beherrschung des eigenen Körpers und der Sinne hin. Yama ist der erste Punkt im  achtgliedrigen Yoga-Weg , wie er von dem indischen Gelehrten Patanjali in dessen Yogasutra beschrieben wird.

Indem man die acht Glieder dieses Weges befolgt, werden die eigenen Taten auf das Wesentliche reduziert. Weil man Schritt für Schritt vorgehen soll, ist Yama die Voraussetzung jedes Yogin und vielleicht sogar die wichtigste aller Regeln. Das ideale Zusammenleben in der Gesellschaft sollte immer von den einzelnen Yamas bestimmt sein.

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Veröffentlicht von:
Sophie Dieck

Aktualisiert am:
20.08.2019

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet „Yama“?

Die fünf Regeln des Yama

5 Tipps für Yama in deinem Leben

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Veröffentlicht von:
Sophie Dieck

Aktualisiert am:
20.08.2019

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,,Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, reiner Lebenswandel und Nicht-Besitzergreifen sind die äußeren Disziplinen (yama).‘‘ Yogasutras 2.30


Die fünf Regeln des Yama

Die fünf Regeln des Yama

 

Yama wird auch als ,,fünffache äußere Disziplin‘‘ bezeichnet und steht im engen Zusammenhang mit den fünf ,Niyamas‘, die das zweite Glied des Yoga-Weges ausmachen. Durch Befolgen der verschiedenen Yamas wird die Grundlage für einen gerechten Lebensstil gelegt, der sich im besten Fall auch auf die Mitmenschen auswirken kann.

Die fünf Regeln des Yama

Die fünf Regeln des Yama

Die fünf Yamas sind:

  1. Gewaltlosigkeit (ahimsa)
  2. Wahrhaftigkeit (satya)
  3. Nicht-Stehlen (asteya)
  4. Enthaltsamkeit (brahmarcharya)
  5. Nicht-Besitzergreifen (aparigraha)

Diese Bestandteile des Yama sind unabhängig von Zeit, Ort und Lebensumständen der Yogaschüler/innen und sollten bedingungslos befolgt werden. Nur so kann ein gutes Zusammenleben in der Gesellschaft garantiert werden.

Warum ist ethisches Verhalten so wichtig?

Sicherlich ist dir bewusst, dass dein eigenes Verhalten oft nicht folgenlos bleibt. Sei es bei alltäglichen Erledigungen, auf der Arbeit, im Straßenverkehr etc.: Alles, was du tust, wirkt sich in irgendeiner Weise auf die Menschen in deiner Umgebung aus.

Positive und negative Handlungen tragen entscheidend zum gesellschaftlichen Miteinander bei und haben letztendlich Auswirkungen auf deine eigene Lebensqualität. Wenn jeder Mensch achtsam und rücksichtsvoll durch das Leben gehen würde, wäre diese Welt ein besserer Ort.

Wie du allerdings weißt, ist das nicht der Fall und es scheint unmöglich zu sein, diese Zustände zu ändern. Als Yogin oder Yogini kannst du trotzdem den ersten Schritt zu einem besseren Zusammenleben tun, indem du dich auf die fünf Yamas konzentrierst und dein Leben nach den universellen yogischen Prinzipien ausrichtest.

 5 Tipps für Yama in deinem Leben

5 Tipps für Yama in deinem Leben

 

Ein Yogin, der den achtgliedrigen Weg des Yoga im alten Indien befolgen wollte, musste sich ununterbrochen an alle Gebote halten. Da Yama und Niyama die Grundvoraussetzung für die Yoga-Praxis darstellten, blieb einem Yoga-Schüler nichts anderes übrig, als ein mönchisches Leben zu führen. Denn Familie und Beruf und andere weltliche Beziehungen stellten unüberwindbare Hindernisse auf dem Weg zum Erlösungszustand dar.

In unserer heutigen Zeit ist diese Lebensweise unmöglich. Wer anfängt, Yoga zu praktizieren und sich mit seinen Grundlagen zu beschäftigen, muss nicht alles aufgeben, um gute Erfahrungen zu machen und die gewünschten Resultate zu erzielen.  Mit den folgenden Tipps kannst du die fünf Yamas in dein Leben einfließen lassen:

  1. Lebe nach dem Prinzip der Gewaltfreiheit – versuche, weder Mensch noch Tier zu schaden, sei es in Gedanken, Worten oder Taten. Behandle jede Person mit Respekt und Freundlichkeit, auch wenn es manchmal schwerfällt. Denke auch über deinen allgemeinen Lebensstil und dessen Auswirkungen auf die Umwelt und das Tierwohl nach: Vielleicht kannst du auf eine vegetarische oder vegane Ernährung umstellen, schadhafte Angewohnheiten wie Rauchen, Alkohol trinken etc. reduzieren oder sogar aufgeben. Das hat garantiert positive Folgen für deine Gesundheit.

 

  1. Sei ehrlich und aufrichtig – halte Versprechen ein, sprich die Wahrheit (ohne dabei andere zu verletzen) und nutze deinen Verstand, um Gutes zu tun.

 

 

  1. Sei zufrieden mit dem, was du hast – die Regel ,Nicht-Stehlen‘ ist selbsterklärend und sollte selbstverständlich sein. Für den Alltag in unserer Gesellschaft ist es wichtig, den Besitz anderer Personen ohne Neid zu betrachten und sich nicht ständig nach fremden Statussymbolen zu sehnen. Durch diese Begierde bleibst du verblendet und letztlich in deinem Streben nach unwichtigen Dingen gefangen.

 

  1. Führe ein ausgewogenes Leben sei maßvoll und übertreibe nichts. Auch ohne Ausschweifungen kannst du eine gute Lebensqualität aufrechterhalten. Du musst nicht plötzlich sexuell enthaltsam leben oder alle schönen Dinge im Leben aufgeben. Stattdessen hilft es bereits, wenn du ein Bewusstsein für das richtige Maß hast und dich auf deinem Yoga-Weg nicht von materiellen Gütern übermäßig ablenken lässt.

 

 

  1. Beschränke dich auf das Nötigste das Leben in unser Überflussgesellschaft zeigt sich oft (und das ist nicht überraschend) durch ungezügelten Konsum. Wahrscheinlich kämpfst auch du oft gegen überquellende Schränke und sinnlose Dinge an, die sich im Laufe der Jahre Zuhause ansammeln. Besitz kann etwas Belastendes sein und deine Gedanken unbewusst beschweren. Versuche deshalb bewusst zu konsumieren und dich auf die wichtigsten Objekte zu beschränken. Verschenke oder spende von dir ungenutzte Dinge, überdenke große Anschaffungen und gib dich mit dem zufrieden, was du bereits hast. Das klärt deine Gedanken und zeigt dir, was im Leben wirklich zählt.

 

Wie du siehst, ist es auch heutzutage nicht unmöglich, die fünf Yamas zu befolgen und das eigene Leben nach ihnen auszurichten. Solange du den Willen hast, dein Verhalten zu verbessern und deinen Alltag zu verändern, kannst du viele positive Erfahrungen mit den Lehren des Yoga machen und vielleicht sogar deine nähere Umgebung beeinflussen.

Literaturtipps zum Thema ,Yamas‘:
  • Bäumer, Bettina (Hrgs.): Die Wurzeln des Yoga. Bern u.a.: Scherz Verlag, 1976.
  • Iyangar, B.K.S.: Der Urquell des Yoga. Die Yoga-Sutras des Patanjali erschlossen für den Menschen von heute. Bern: Barth, 1995.
  • Wolz-Gottwald, Eckard: Die Yoga-Sutras im Alltag leben. Die philosophische Praxis des Patanjali. Petersberg: Via Nova, 2014.

Hat dieser Text dir weitergeholfen oder dich sogar inspiriert? Oder hast du Anmerkungen, die du gerne teilen möchtest? Ich freue mich auf deine Meinung!

Autorin Sophie Dieck von Yoga Stilvoll

Sophie Dieck

Über Sophie Dieck als Autorin

Schon vor meinem Indologie-Studium faszinierten mich ganz unterschiedliche Bereiche der vielfältigen indischen Kultur. Während meiner Aufenthalte in Indien fielen mir oft Schnittpunkte zwischen Alltagskultur und jahrhundertealten philosophischen Traditionen auf, die sich—bewusst oder unbewusst—in den Leben der Menschen manifestiert hatten. Obwohl ich bereits seit langem Yoga in seiner ‚westlichen‘ Fitness-Form praktiziere, lernte ich erst vor ein paar Jahren eine Yogalehrerin kennen, die mir Yoga als allumfassende Philosophie nahebrachte. Durch meine Beiträge möchte ich dieses Wissen gut verständlich weitergeben und meinen Fokus auf die verschiedenen philosophischen Grundgedanken legen, um ein Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis zu schaffen.
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