Saraswati
Saraswati – Die Göttin der Kunst, Musik und Weisheit

Saraswati – Die Göttin der Kunst, Musik und Weisheit

Saraswati – Die Göttin der Kunst, Musik und Weisheit

Saraswati

In der hinduistischen Glaubenswelt ist Saraswati eine beliebte Göttin, die von Künstler/innen und Student/innen gleichermaßen verehrt wird. Sie trägt viele verschiedene Namen und hat zahlreiche Eigenschaften, die sie unter einer großen Anzahl von Göttinnen einzigartig machen. Ihre Ursprünge sind bis in das vedische Zeitalter zurückzuverfolgen, trotzdem hat sie im Laufe der Zeit nicht an Ansehen verloren. Über ihre Attribute, Symbole und heutige Verehrungsformen erfahrt ihr mehr in diesem Artikel.

Wer ist Saraswati?

Wer ist Saraswati?

 

Ihr Name bedeutet ,,die Wasserreiche‘‘ und weist auf die Verbindung zu dem mythischen Fluss Saraswati hin, der im indischen Epos Mahabharata beschrieben wird. Ursprünglich ist sie also eine Flussgöttin.

Im heutigen Kontext wird Saraswati sowohl als Patronin der Künste und Musik als auch der Sprache und des Wissens angesehen. Sie ist die Ehefrau und/oder Tochter des Schöpfergotts Brahma, wird in den Puranas allerdings auch als Gattin Vishnus beschrieben. Dieser hatte mit seinen beiden anderen Ehefrauen aber scheinbar mehr als genug zu tun und gab Saraswati an Brahma weiter.

Im Zusammenhang mit tantrischen Ritualen nimmt Saraswati eine dunkle Rolle ein und verkörpert Shakti, die weibliche Urenergie.

Im Mahayana-Buddhismus gilt sie entweder als Hochgöttin oder ,,Erleuchtungswesen‘‘ (Michaels, S. 246) und auch der Jainismus sieht sie als Göttin des Lernens an.

Die vielen Namen der Saraswati

In der hinduistischen Götterwelt ist sie unter verschiedenen Namen bekannt, die jeweils eine ihrer vielen Eigenschaften in den Vordergrund stellen. Als Vach ist sie die Göttin der Rede, denn sie gilt als Erfinderin der Sprache Sanskrit. Auch die Namen Vagadevi und Vigishvari beziehen sich auf diesen Aspekt.

Außerdem wird sie Bharati, Shatarupa, Vedamata, Brahmi/Brahmani oder Putkari genannt.

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Die persönlichen Symbole und Eigenschaften der Göttin

Die persönlichen Symbole und Eigenschaften der Göttin

 

Auf den meisten Abbildungen wird Saraswati als hellhäutige Schönheit in einem weißen Sari dargestellt. Sie hat vier Arme, in deren Händen sie verschiedene Gegenstände trägt. Ihr eigentliches Reittier ist die Gans, die mittlerweile in den meisten Darstellungen von einem Schwan ersetzt wurde.

Als Göttin des Wissens, der Musik und Künste ist sie leicht an einem Buch und dem Saiteninstrument zu erkennen. Sie sitzt auf einer Lotosblüte inmitten von Wasser und oft befindet sich ein Pfau in ihrer Nähe.

Aufgeschlüsselt…

Die Symbole Saraswatis

Saraswati Gott des Hinduismus

Saraswati – Symbole und Eigenschaften


  • Der weiße Sari  → Reinheit
  • Die Gans/der Schwan →  Ausdauer, Urteilsfähigkeit/Reinheit, Urteilskraft
  • Die vier Arme →  Symbol für die vier Aspekte des menschlichen Lernens, nämlich Verstand, Intellekt, Aufmerksamkeit, Ego
  • Die Vina →  (indische Laute) Zeigt ihre Funktion als Patronin der Musik an
  • Die Gebetskette →  Sinnbild für den ewigen Lauf der Zeit
  • Das Buch/die Schriften → Symbol für die vedischen Schriften, Zeichen für Wissen und Weisheit; das geschriebene und gesprochene Wort gilt als Ursprung alles Existierenden
  • Der weiße Lotos → Thron der Götter; in seiner aufgeblühten Form Symbol für die Sonne; die weiße Farbe bedeutet Reinheit
  • Der Pfau → Steht für Unsterblichkeit
  • Das Wasser → Deutet auf ihre Verbindung zum Fluss und ihre Rolle als Flußgöttin hin


Saraswati in den hinduistischen Mythen

Saraswati in den hinduistischen Mythen

In einigen der vielzähligen hinduistischen Mythen wird Saraswati zuerst als Ehefrau des Gottes Vishnu beschrieben, bevor sie die Gattin von Brahma wird. Obwohl er der Schöpfer des Universums und Teil des Trimurti ist (ein göttliches Dreiergespanns, das auch aus Vishnu und Shiva besteht) hat Brahma seine Position als Hochgott durch einen Fluch eingebüßt.

Es gibt mehrere Versionen der Geschichte; in manchen wird auch Shiva als bestrafende Instanz dargestellt. Einer anderen Version des Mythos zufolge wartete Brahma am Tag eines wichtigen Rituals auf seine Frau Saraswati, die ihm dabei zur Seite stehen sollte.

Das Ritual konnte nur zu einem bestimmten verheißungsvollen Zeitpunkt durchgeführt werden, doch Saraswati ließ (aufgrund einiger Ablenkungen, die ihr absichtlich verursacht wurden) auf sich warten. Brahma wurde ungeduldig und schließlich verärgert und sah das Ritual in Gefahr. Er bat die umstehenden Gottheiten um Hilfe; diese rieten ihm, sich eine neue Ehefrau zu erschaffen, um planmäßig mit der Durchführung des Rituals beginnen zu können.

Brahma war einverstanden und erschuf Gayatri. Als Saraswati nach einiger Zeit doch noch auftauchte und Brahma neben einer neuen Frau stehen sah, wurde sie so wütend, dass sie ihn bestrafen wollte und einen Fluch über ihn ausstieß. Durch diesen Fluch verlor Brahma seine Anhängerschaft und Verehrung.

Einige Hindus glauben, dass Manu (der erste Mensch auf der Welt) der Sohn von Brahma und Saraswati ist. Von ihm stammen alle Menschen dieser Erde ab.


Wann und wo wird sie verehrt?

Wann und wo wird sie verehrt?

Auch heutzutage wird Saraswati von vielen Hindus verehrt und an bestimmten Tagen im Jahr gefeiert. Das ihr gewidmete Fest Vasant Pachami findet jedes Jahr zu Beginn des indischen Frühjahrs (zwischen Januar und Februar) statt. Es ist auch als Saraswati-Puja bekannt. Statuen der Göttin werden zu diesem Anlass oft in gelbe Saris gehüllt.

Da Vasant Pachami ein glücksverheißendes Fest ist, werden an diesem Tag häufig neue Bildungseinrichtungen eröffnet oder eingeweiht und Grundschüler/innen werden zum ersten Mal im Schreiben unterrichtet.

Aber auch an anderen Tagen im Jahr gerät Saraswati nicht in Vergessenheit. Dafür sorgen sowohl die vielen Künstler/innen, die sie vor Konzerten oder Auftritten um einen erfolgreichen Ablauf bitten, als auch Student/innen, die sie vor ihren Prüfungen um gute Ergebnisse beschwören.

Für alle, die mehr wissen wollen:

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Autorin Sophie Dieck von Yoga Stilvoll

Sophie Dieck

Über Sophie Dieck als Autorin

Schon vor meinem Indologie-Studium faszinierten mich ganz unterschiedliche Bereiche der vielfältigen indischen Kultur. Während meiner Aufenthalte in Indien fielen mir oft Schnittpunkte zwischen Alltagskultur und jahrhundertealten philosophischen Traditionen auf, die sich—bewusst oder unbewusst—in den Leben der Menschen manifestiert hatten. Obwohl ich bereits seit langem Yoga in seiner ‚westlichen‘ Fitness-Form praktiziere, lernte ich erst vor ein paar Jahren eine Yogalehrerin kennen, die mir Yoga als allumfassende Philosophie nahebrachte. Durch meine Beiträge möchte ich dieses Wissen gut verständlich weitergeben und meinen Fokus auf die verschiedenen philosophischen Grundgedanken legen, um ein Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis zu schaffen.

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