Die Kundalini Meditation ist eine aktive Meditationsmethode, die von Osho entwickelt wurde. Diese besonders wirkungsvolle Meditation verbindet intensive körperliche Aktivität mit einer anschließenden Ruhe- und Meditationsphase. Auf diese Weise sollen (Ver)Spannungen in Körper, Geist und Seele gelöst und Negativität, Traurigkeit und Stress abgeschüttelt werden.
Was zeichnet die Kundalini-Meditation aus?
körperliche Aktivität spielt eine zentrale Rolle, um Spannungen abzubauen
4 Phasen: Schütteln, Tanzen, Meditation, Stille
wird im Idealfall bei Sonnenuntergang praktiziert
intensive Bewegung soll dabei helfen, zur Ruhe zu finden
das Schütteln soll laut Osho die Kraft der Kundalini, auch Schlangenkraft genannt, wecken
Die Kundalini-Kraft wird in tantrischen Schriften als eine ätherische Kraft im Menschen beschrieben. Weil sie schlafend am unteren Ende der Wirbelsäule ruht, wird sie oft als schlafende, zusammengerollte Schlange bezeichnet und dargestellt. Durch bestimmte Praktiken wie Yoga oder Meditation kann diese schlafende Schlangenkraft erweckt werden und im Körper aufsteigen. Dabei durchstößt sie alle 7 Chakren. Wenn die Kundalini-Kraft das Kronenchakra erreicht, soll der Mensch Glückseligkeit erreichen. Mehr zur Kundalini-Kraft kannst du im Text zum Kundalini-Yoga erfahren.
Die 4 Phasen der Kundalini Meditation
Jede der vier verschiedenen Phasen dauert 15 Minuten. Insgesamt dauert eine Kundalini-Meditation also eine Stunde.
Schütteln
Die ersten Phasen – Tanzen und Schütteln
In der ersten Phase wird der gesamte Körper geschüttelt. Das mag
besonders AnfängerInnen zunächst befremdlich erscheinen, aber mit der Zeit wirst du spüren, dass das Schütteln dir dabei hilft, deine Energie fließen zu lassen und am Ende wirst du Glück und Freude verspüren.
Das Ziel dieser Phase ist es, die Energie von den Füßen nach oben aufsteigen zu lassen.
Tanzen
Für die zweite Phase gibt es keine genaue Anleitung. Es wird 15 Minuten lang zu rhythmischer und schneller Musik getanzt. Aber jeder kann so tanzen, wie er/sie möchte. Der Tanz soll dazu dienen, Emotionen und Erlebnisse auszudrücken. Auf diese Weise wird der gesamte Körper intensiv bewegt und gelockert.
„Sei locker und lasse deinen ganzen Körper sich schütteln. Spüre die Energie von den Füßen aufsteigen. Lasse alle Spannungen los und werde zum Schütteln. Deine Augen können offen oder geschlossen sein. Lasse das Schütteln von selbst geschehen – mache es nicht! Stell dich hin und fühle es kommen, und wenn dein Körper anfängt ein wenig zu zittern, dann hilf nach, aber mache es nicht. Genieße es, freue dich darüber, lasse es zu, heiße es willkommen, aber erzwinge es nicht“ (Osho)
Die letzten Phasen – Meditation und Stille
Meditation
Für die dritte Phase setzt du dich für 15 Minuten im Idealfall im Schneidersitz oder Lotussitzhin. Diese Meditations-Phase hat das Ziel, dass sich die Meditierenden von Innen anschauen und zu innerem Frieden finden können.
Stille
Die letzte Phase findet im Liegen statt. Gerne können hier die Augen geschlossen werden. Während der ersten drei Phasen ist es üblich, mit Musik zu üben, die sich je nach Phase verändert. Doch diese Phase zeichnet sich durch absolute Ruheaus. Körper und Geist sollen in dieser Schluss-Phase alles loslassen und sich vollkommen entspannen.
Die richtige Tageszeit von Kundalini Meditation
Es ist üblich, die Kundalini-Meditation bei Sonnenuntergang oder am späten Nachmittag auszuüben. Die Zeit spielt hier eine so große Rolle, weil die Meditation die Energie wecken soll, die uns am Ende des Tages häufig fehlt. Mit der Kombination aus Bewegung und Ruhe soll die Meditation dazu dienen, alles Negative des Tages abzuschütteln.
Die Wirkung der Kundalini Meditation
Aufgrund der intensiven körperlichen Bewegungen in den ersten beiden Phasen kommt es zunächst zu einer erhöhten Durchblutung und Herzfrequenz. In der dritten Phase kommt es dann aber zu einem niedrigerem Blutdruck und einer niedrigeren Herzfrequenz als vor der Meditation. Stress und Ärger können abgeschüttelt werden. Nach der Reizüberflutung während des Tages finden Körper und Geist endlich Ruhe undEntspannung. Die Muskeln werden zunächst gelockert und schließlich endgültig entspannt, wodurch sich auch hartnäckige Verspannungen und Blockaden lösenkönnen.
Du wirst dich besser konzentrieren können und aufmerksamer sein. Mit Humor werden negative Gefühle und Gedanken weggetanzt und –geschüttelt. Das macht glücklich und beflügelt und lässt dich mit mehr Energie deinen Tag abschließen.
Fazit
Die Kundalini-Meditation wird auch gern als „Energiedusche“ bezeichnet. Durch das Abschütteln und Wegtanzen alles Negativen kann neue positive Energie getankt werden und im Körper aufsteigen. Dadurch fühlen sich die Meditierenden wie neu. Besonders wichtig bei dieser Meditation ist deswegen die richtige Musik!
Über Inken Probst als Autorin
Ich habe Germanistik studiert und dabei meine Freude am ausführlichen Recherchieren und Schreiben über Themen, die mir am Herzen liegen, entdeckt. Mit Yoga und Meditation kam ich während meiner ersten Schwangerschaft in Berührung und mittlerweile übe ich beides regelmäßig, um meinem häufig anstrengenden Alltag besser begegnen zu können und um mir eine Auszeit zu gönnen. Mit meinen Texten für YOGA STILVOLL möchte ich andere Menschen an meiner Leidenschaft für Yoga teilhaben lassen und auf verständliche Weise über wichtige und spannende Themen informieren.