Kapalabhati ist ein sehr kraftvoller und schneller Atemrhythmus, bei dem vor allem das Zwerchfell und der Bauchbereich in Bewegung sind. Anders als bei der Wechsel- oder Bauchatmung findet hier kein gleichmäßiger Atemaustausch statt, denn der Fokus liegt auf der kräftigen Ausatmung, während der der Bauch mit einem Ruck eingezogen wird. Die Einatmung beträgt nur ein Viertel des gesamten Atemprozesses.
Achtung!
Du solltest Kapalabhati nicht anwenden, wenn du bereits unter einem hohen Blutdruck, unter Entzündungen im Bauchraum leidest oder gerade eine OP im Bauchbereich hinter dir hast.
Auch während der Schwangerschaft oder schweren Monatsblutungen ist von dieser Atemtechnik abzuraten!
Zur Vorbereitung:
- Suche dir eine bequeme Sitzunterlage (das kann ein Kissen, eine Decke, eine Yogamatte oder auch ein Stuhl sein) und setze dich aufrecht hin.
- Lege die Hand auf deinen Bauchnabel, um die Bewegungen während der Aus- und Einatmung gut nachvollziehen zu können. Das hilft dir auch dabei, eventuelle Fehler auszubessern.
- Jede Runde der Feueratmung beginnt mit der Ausatmung. Pro Sekunde solltest du zwei Atemzüge schaffen.
Hier findest du eine einfache Anleitung, um die Feueratmung selbst auszuprobieren:
- Setze dich aufrecht, mit gestrecktem Rücken und erhobenem Kopf, hin. Atme noch einmal intensiv ein- und aus, achte dabei darauf, dass du in den Bauchraum atmest.
- Atme dann normal ein. Ziehe den Bauch bei der nächsten Ausatmung ruckartig ein, atme gleichzeitig mit einem Stoß durch die Nase aus – dabei entsteht ein schnaubendes Geräusch.
- Löse die Spannung der Ausatmung, so dass du automatisch einatmest.
- Führe nun ungefähr 25 dieser schnellen Atemstöße durch, auch wenn dir das Zählen wahrscheinlich zu Beginn schwerfällt. Halte die Spannung im Bauchraum bei jeder Ausatmung aufrecht; der Brustkorb sollte sich nicht bewegen.
- Beende die erste Kapalabhati-Runde mit einer Ausatmung. Atme dann einige Male mit der Bauchatmung ein- und aus.
- Die beste Wirkung erzielst du, wenn du bei jeder Sitzung mehrere Runden der Feueratmung durchführst. Deren Anzahl und Geschwindigkeit kannst du je nach Übungsstand langsam steigern. Mit der Zeit wirst du außerdem bemerken, dass dir die einzelnen Atemstöße leichter fallen werden.
- Bleibe nach der Übung noch eine Weile sitzen, konzentriere dich auf das entstandene Gefühl der Leichtigkeit im Stirn- und Kopfbereich und spüre nach, wie sich der Rest deines Körpers anfühlt.
Mach dir keine Gedanken, falls deine erste Kapalabhati-Übung nicht so funktioniert, wie du es erwartet hast. Erst mit regelmäßiger Übung und viel Geduld wirst du deinen eigenen Rhythmus finden und die besonderen Wirkungsweisen dieser Atemtechnik bewusst an dir wahrnehmen können.
Ich wünsche dir viel Energie und Freude beim Ausprobieren!