Ganeshas Geburt
Wie für die meisten Gottheiten im hinduistischen Pantheon gibt es auch zu Ganeshas Entstehung mehrere Geschichten. Eine davon besagt, dass die Göttin Parvati während eines Bades aus den Verunreinigungen ihrer Haut eine Figur erschuf und dieser Leben einhauchte. Sie trug ihrem neuen Sohn auf, die Tür ihres Zimmers zu bewachen und niemanden hereinzulassen.
Ganesha befolgte ihre Anweisungen pflichtbewusst. Als aber Parvatis Ehemann Shiva nach langer Askese heimkehrte und den Zugang zu seiner Frau versperrt sah, wurde er so wütend, dass er Ganesha den Kopf abschlug. Parvati war daraufhin untröstlich und Shiva versprach ihr, Ganesha durch den Kopf des ersten Lebewesens, das ihm über den Weg laufen würde, wieder zum Leben zu erwecken. Wahrscheinlich könnt ihr euch denken, welches Tier dann um die Ecke kam…
Die Geschichte von Ganesha und dem Mond
Alles begann mit Ganeshas Liebe zu Süßigkeiten. Als einer seiner Anhänger ihm Naschwerk anbot, nahm er dieses an. Auf seinem nächtlichen Heimweg jedoch stolperte er, woraufhin alle Süßigkeiten zu Boden fielen. Verschämt hob er sie auf und sah, dass der Mond alles beobachtet hatte und ihn auslachte.
Der falsche Stolz und die Eitelkeit des Mondes machten Ganesha wütend und er stieß einen Fluch gegen ihn aus. Schnell versuchte der Mond, sich zu entschuldigen. Nach einer Weile vergab Ganesha ihm, aber der Fluch war bereits ausgesprochen: Von diesem Tag an sollte der Mond nicht mehr unverändert rund bleiben, sondern im Verlauf von 15 Tagen stetig ab- und wieder zunehmen. So begannen die verschiedenen Mondphasen.
Der brüderliche Wettstreit
Eines Tages gerieten Ganesha und sein Bruder Kartikeya (auch als Skanda bekannt) über die Frage, wer von beiden der Ältere sei, in einen Streit (in einer anderen Version streiten sich die beiden um eine göttliche Frucht). Zur Lösung des Zwists kam Shiva zu Hilfe. Er sagte, dass derjenige gewinne, der als erster die komplette Welt umrunden könne.
Sofort brach Kartikeya auf seinem Reittier dem Pfau auf, um die Aufgabe als erster zu erfüllen. Ganesha hingegen ließ sich Zeit und begann dann, seine Eltern Shiva und Parvati dreimal zu umrunden. Verwundert fragten sie ihn, warum er dies tue. Er antwortete, dass seine Eltern seine gesamte Welt ausmachen würden. Aus Freude über seine Weisheit und seinen Respekt ihnen gegenüber gewann letztlich Ganesha den Wettstreit.
Das Ganesha-Mantra
Ganesha zu Ehren sind mehrere Mantras im Umlauf. Die Rezitation oder das Singen dieser Mantras soll negative Energien abwehren und alle geplanten Unternehmungen, Prüfungen etc. erfolgreich verlaufen lassen.
Das Mantra in diesem Link weist harmonische Textvariationen auf. Traditionell wird das Mantra
108 Mal mit gleichem Text in verschiedenen Intonationen
wiederholt. Der Text handelt von der
Ehrerbietung der Gläubigen und besingt seine vielfältigen Qualitäten.