In der Yoga-Praxis gilt die Bauchatmung als grundlegende Atmung für alle asanas (die Yogaübungen). Hierbei wird sie bewusst wahrgenommen und so verinnerlicht, dass sie während der Übungen beinahe automatisch abläuft.
In ihrem Alltag benutzen die meisten Menschen hingegen die Brustatmung. Über den Bauch atmen sie zumeist nur unbewusst in entspannten Zuständen, z.B. während des Sitzens oder Schlafens.
Da die Bauchatmung mithilfe des Zwerchfells (eine Muskelplatte, die eine Art Trennwand zwischen Brust- und Bauchbereich bildet) ausgeführt wird, nennt man sie auch häufig Zwerchfellatmung.
Bei der Einatmung bewegen sich die inneren Organe zusammen mit dem Zwerchfell leicht mit, d.h. die Lungenflügel öffnen sich nach unten hin, die Bauchmuskeln dehnen sich nach vorne und nach den Seiten aus. Dabei werden die Bauchorgane sanft massiert und die eingeatmete Luft kann besser nach unten fließen. Außerdem wird der Blutstrom im Bauch- und Brustbereich angeregt.
Warum ist eine richtige Atmung so wichtig?
Vielleicht fragst du dich trotz all dieser Fakten gerade, warum eine richtige Atmung so wichtig sein soll? In der Yoga-Praxis heißt es, dass durch die Einatmung Sauerstoff und wichtige universelle Lebensenergie, das sogenannte prana, aufgenommen und mit der Ausatmung schädliche Stoffe ausgeschieden werden.
Durch kontrolliertes und bewusstes Atmen, dem pranayama, sollen diese Wirkungsweisen verbessert und schließlich Körper und Geist miteinander in Einklang gebracht werden. Ein höheres Level an Lebensenergie und weniger innere Verunreinigen führen dieser Theorie zufolge zu einer verbesserten Gesundheit und mehr Zufriedenheit.
Das Ziel des Yoga-Unterrichts ist es deswegen, die Vorgänge während des Atmens bewusst wahrzunehmen und einen Übergang zur natürlichen Atmung über den Bauch zu finden.
Bei der Bauch-/Zwerchfellatmung liegt der eigene Fokus logischerweise auf dem Bauchbereich. Durch diese Art der Atmung findet der Körper Kühlung, innere Verunreinigungen werden abgebaut und innere Ruhe gefördert.